Rohstoff-Trader-Kolumne

Das größte Risiko sind die PIIGS!

21.12.09 08:55 Uhr

Das größte Risiko sind die PIIGS! | finanzen.net

In unserer letzten Kolumne für dieses Jahr, wollen wir einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen werfen, ...

... sowie deren potentielle Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte. Wer die Währungen derzeit verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar kollabiert. Was anfänglich noch nach einer leichten Korrektur aussah, zeigt sich nun als handfeste Korrektur mit dem nächsten Kursziel als Zone zwischen 1,38 und 1,40 US-Dollar pro einen Euro. Diese Schwäche hat ebenfalls Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte, wie wir schon des Öfteren berichtet haben. Obwohl sich einige Rohstoffe derzeit noch erstaunlich robust gegenüber dem Einbruch des Euro und der Aufwertung des US-Dollar zeigen, haben wir bereits erste Verkaufssignale bei ein paar Rohstoffen erhalten.

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Gründe für die Dollarstärke?

Befreundete Devisenhändler haben uns berichtet, dass einige Firmen vor dem Jahresende noch Gelder aus dem Ausland nach Hause übertragen und daher ausländische Währungen verkaufen und den US-Dollar stark nachfragen. Dieser Vorgang wird auch repatriieren genannt. Doch wir trauen diesem Braten nicht ganz und sehen zudem einen weiteren gewaltigen Grund für die Euroschwäche in den Anleihen der sogenannten PIIGS begraben. Unter PIIGS verstehen die Händler von Credit Default Swaps, dies sind Derivate mit denen man auf den Kreditausfall von Firmen oder Ländern setzen kann, die folgenden Länder: Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien. Diese Länder glänzen nicht gerade durch eine hohe Sparquote und sind allesamt stark verschuldet. Vor allem Griechenland fällt negativ in den Medien durch die hohe Verschuldung und den drohenden Abrutsch der eigenen Zahlungsfähigkeit auf.

PIIGS - BRIC

CDS-Händler beachten gerne den Abstand zwischen den Credit Default Swaps (CDS) für die BRIC-Länder wie Brasilien, Russland, Indien und China sowie den PIIGS. Zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eines der PIIGS-Länder ausfällt als eines der BRIC-Länder. Dies bringt natürlich die gesamte EU in enorme Bedrängnis und viele stellen sich die Frage, wie sich die PIIGS in Zukunft refinanzieren können werden. Möglicherweise geht eines der Länder sogar bankrott und es stellt sich dann die Frage, wie die anderen Staaten reagieren werden. Einige Hedge Fonds sehen in Griechenland bereits die nächste AIG und gehen von einem enormen systemischen Schock aus, sofern Griechenland umfällt, da eine Menge Banken dann erneut in Schieflage geraten würden. Hierin sehen wir auch den Hauptgrund weswegen der Euro derzeit so schwach ist und wahrscheinlich noch mehr korrigieren wird.

Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.