Wetterextreme

Regen ist schlecht für die Wirtschaft - Wie das Wetter die Wirtschaft beeinflussen kann

07.10.24 06:37 Uhr

Schlechtes Wetter, schwache Wirtschaft: Wie Regen die Wirtschaft beeinflusst | finanzen.net

Wie Studien des Potsdam Institute For Climate Impact Research (PIK) zeigen, hat das Wetter einen nicht geringen Einfluss auf die Weltwirtschaft. Vor allem Wetterextreme können der Wirtschaft einen erheblichen Schaden zufügen.

Wetterprognosen sind wichtig für die Wirtschaft

Das Wetter kann nicht nur die Laune und Tagespläne einzelner Menschen beeinflussen. Wie zwei Pressemitteilungen des Potsdam Institute For Climate Impact Research (PIK) zeigen, hat das Wetter auch Einfluss auf die Wirtschaft. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt, dass die tägliche Wettervorhersage nicht nur für den einzelnen Bürger von Wichtigkeit ist. Viele professionelle Nutzer aus verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel der Landwirtschaft, der Luft- und Schifffahrt oder der Bauwirtschaft sind auf speziell zugeschnittene und detaillierte Prognosen und Unwetterwarnungen angewiesen.

Wetterextreme stellen die Wirtschaft vor immer größere Herausforderungen

Vor allem die Wetterextreme sind es, die die Wirtschaft unter Druck setzen, da sie meist vor allem die Lieferketten betreffen. "Wetterextreme können wirtschaftliche Wellen entlang unserer Lieferketten verursachen. Wenn sie ungefähr zur gleichen Zeit auftreten, beginnen die Wellen zu interagieren und können sich verstärken, selbst wenn sie an völlig unterschiedlichen Orten der Welt auftreten, wie eine neue Studie zeigt.", heißt es in der Pressemitteilung des PIK. Wie eine Computersimulation des globalen Wirtschaftsnetzes veranschaulichte, sind dabei reichere Volkswirtschaften stärker von den Verlusten betroffen als ärmere. Da solche Wetterextreme aufgrund der Klimakrise immer häufiger auftreten, zum Teil sogar gleichzeitig oder schnell aufeinanderfolgend auch an verschiedenen Orten der Erde, können ihre wirtschaftlichen Auswirkungen viel größer werden, als man es bisher angenommen hatte. Überschneidungen solcher Extremwetterereignisse führen dazu, dass der Gesamtschaden größer ist als die Summe der Schäden aus zwei einzeln auftretenden Ereignissen.

"Die von uns so genannte Wellenresonanz könnte in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Bewertung der wirtschaftlichen Klimaauswirkungen spielen. Die Auswirkungen von Wetterextremen in unserer globalisierten Wirtschaft führen zu Verlusten in einigen Regionen, die mit Versorgungsengpässen konfrontiert sind, und zu Gewinnen in anderen, die eine erhöhte Nachfrage und damit höhere Preise verzeichnen. Aber wenn sich die Extreme überschneiden, sind die wirtschaftlichen Verluste im gesamten globalen Versorgungsnetz im Durchschnitt 20 Prozent höher. Das zeigen unsere Simulationen von Hitzestress, Flussüberschwemmungen und tropischen Wirbelstürmen, und das ist eine äußerst beunruhigende Erkenntnis.", so Kilian Kuhla vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Erstautor der Studie.

Regen schadet der Wirtschaft

Eine weitere Studie des PIK zeigt, dass auch Regen einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft hat. Demnach sinkt das Wirtschaftswachstum, wenn die Zahl der nassen Tage und der Tage mit extremen Niederschlägen steigt. Auch hierbei sind vor allem die reicheren Länder und ihr Produktions- und Dienstleistungssektor betroffen. Analysiert wurden Daten der letzten 40 Jahre aus 1.500 verschiedenen Regionen, die klar zeigen sollen, dass die verstärkten täglichen Regenfälle, die durch den Klimawandel aufgrund der Verbrennung von Öl und Kohle verursacht werden, der Weltwirtschaft schaden werden.

"Während mehr jährliche Niederschläge im Allgemeinen gut für die Volkswirtschaften sind, insbesondere für die von der Landwirtschaft abhängigen, stellt sich auch die Frage, wie der Regen über die Tage des Jahres verteilt ist. Verstärkte tägliche Regenfälle erweisen sich als schlecht, insbesondere für wohlhabende Industrieländer wie die USA, Japan oder Deutschland.", erklärt sagt Leonie Wenz vom PIK.

E. Schmal / Redaktion finanzen.net

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