Mit diesem Trick aus der Psychologie wird der Büroalltag angenehmer
Die paradoxe Intention ist eine Methode aus der Psychologie zur Verhaltensänderung. Sie kann auch dazu benutzt werden, um den Arbeitsalltag im Büro zu erleichtern.
Das Verhalten der Kollegen kann den Büroalltag erschweren
In Zeiten von Home Office waren die vielen kleineren und größeren Probleme des Büroalltages für viele sehr fern. Nach zwei Jahren Pandemie scheint jedoch langsam wieder Normalität einzukehren. Und damit haben viele Arbeitnehmer auch wieder mit den Problemen im Büroalltag zu kämpfen. Dabei können viele Unannehmlichkeiten im Büro auf das Verhalten der Mitmenschen zurückgeführt werden. Der schmatzende Kollege sorgt bei vielen genauso für Unmut wie der Chef, der einen nicht ausreden lässt. Meistens bleiben freundliche Hinweise oder die Bitte, das eigene Verhalten einmal zu überdenken, ohne nachhaltigen Erfolg. Aber auch eigene Verhaltensweisen und Angewohnheiten erscheinen manchmal irreversibel, selbst wenn sie uns im Alltag Probleme bereiten - etwa die eigene Angst, sich bei einer Präsentation zu versprechen. Sie können den eigenen Arbeitsalltag erheblich erschweren.
Österreichischer Psychiater entwickelt Methode zur Verhaltensumkehr
Wie die Nachrichtenseite Business Insider berichtet, existiert in der Psychologie eine Technik, mit der Menschen ihr Verhalten effektiver und nachhaltiger ändern können. Entwickelt wurde sie durch den österreichischen Neurologen und Psychiater Viktor Frankl. Er leitete Ende der 30er-Jahre die neurologische Station des Rothschild-Spitals in Wien. Frankel beobachtete, dass selbst Menschen, die sich ändern wollen oder müssen, auf ihren internalisierten Verhaltensweisen beharren. In der Psychologie wird der Widerstand gegen Veränderungen laut Business Insider Reaktanz genannt und tritt dann auf, wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Freiheit eingeschränkt wird.
Wie der Business Insider berichtet, versuchte Frankel die Veränderung auf indirektem Wege herbeizuführen und damit den Widerstand seiner Patienten zu umgehen. So hielt er diese dazu an, die als problematisch angesehenen Verhaltensweisen nicht zu unterdrücken, sondern sie zu verstärken. Eine ängstliche Studentin, die an seinen Gesprächen teilnahm wurde gebeten, noch nervöser zu sein als sonst. Die gleiche Methode verwendete Frankel bei Patienten mit Waschzwang. Die Technik, die als paradoxe Intention bezeichnet wird, funktionierte. Die Studentin war nicht in der Lage, noch nervöser zu werden und fing an zu lachen. Funktioniert hat die Methode nach heutigen Erkenntnissen, weil Lachen dem menschlichen Körper signalisiert, dass alles in Ordnung ist und er sich in Sicherheit befindet - so die Nachrichtenseite.
Paradoxe Intention wirkt auch ohne eine Änderungsabsicht
Laut Business Insider wirkt die paradoxe Intention auch dann, wenn das Verhalten anderer geändert werden soll. Um das Verhalten des Chefs zu ändern, könnte man sich im Gespräch mit ihm häufig selbst unterbrechen und ihn fragen, ob er dazu auch etwas sagen will. Wird diese Vorgehensweise konsequent befolgt, wird es den Chef irritieren. Künftig werden solche Unterbrechungen dann sehr wahrscheinlich nicht mehr vorkommen. Das funktioniert auch bei dem schmatzenden Kollegen. Man könnte den Kollegen mit der Begründung, dass sich jeder wohlfühlen soll dazu auffordern, häufiger am Schreibtisch zu essen. Dies könnte zunächst Irritationen und Widerwillen auslösen. Einige Male müssten die Beschäftigten das Schmatzen des Kollegen aushalten. Dann sollte sich laut Business Insider eine Verhaltensänderung einstellen.
M. Wieser / Redaktion finanzen.net
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