Österreich leitet Energiewende ein
Österreich möchte in Zukunft auf Öl-, Kohle- und Gasheizungen verzichten. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) soll dies ermöglichen. Ab 2023 müssen defekte Öl- und Kohleheizungen durch erneuerbare Wärmetechnologien ersetzt werden.
Das kommt auf die Österreicher mit dem Erneuerbaren-Wärme-Gesetz zu
Bereits seit 2020 sind der Neubau zentraler Öl- und Kohleheizungen in Österreich verboten, heißt es auf der Webseite des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Geplant ist dann, dass ab dem Jahr 2023 kaputte Öl- und Kohleheizungen nur noch durch klimafreundliche Heizsysteme ersetzt werden. Ab 2025 sollen dann verbindlich alle besonders alten Öl- und Kohleheizungen abgeschaltet werden. Ab 2035 müssen schließlich alle mit Öl und Kohle betriebenen Heizungen lahmgelegt werden. Ziel ist es, durch die Abschaffung fossiler Heizsysteme bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen. Der Ukraine-Krieg habe der österreichischen Bundesregierung außerdem die Abhängigkeit von russischem Gas vor Augen geführt. Dementsprechend ist ab dem Jahr 2023 auch der Neubau von Gasheizungen verboten.
Heizungsumbau wird gefördert
Bereits heute gibt es von der österreichischen Regierung 7.500 Euro Förderung, wenn man seine Öl- oder Gasheizung in einem Einfamilienhaus umbauen möchte. Bei Wohnbauten mit mehreren Stockwerken wird der Umstieg bis zur Hälfte der Kosten gefördert, hinzu kommen verschiedene Förderungen der Bundesländer, heißt es auf der Webseite des Bundesministeriums. Menschen in der unteren Einkommensklasse bekämen außerdem 100 Prozent der Umbaukosten bezuschusst.
EWG erreicht noch keine Zweidrittelmehrheit im Parlament
Die Kleine Zeitung berichtet, dass das EWG allerdings noch nicht wie ursprünglich geplant im Januar in Kraft treten soll. Grund dafür sei die fehlende Zweidrittelmehrheit im Parlament. Hierbei wird sich auf Verhandlungskreise berufen, aus denen ebenfalls hervorging, dass ein Inkrafttreten des EWG vor Mitte des nächsten Jahres nicht mehr realistisch sei. Die Koalition hoffe allerdings weiterhin auf eine schnelle Einigung mit der SPÖ - laut SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll, sei es allerdings bislang noch zu keiner einzigen Verhandlungsrunde mit der ÖVP und den Grünen gekommen. Laut einigen Beteiligten, so die Kleine Zeitung, fehle es nur noch an den SPÖ-Mandaten, um eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen, ebenso bremse die Wirtschaftskammer im Hintergrund die Einführung aus. Das "Prestigeprojekt", schreibt die Kleine Zeitung, stehe also erstmal still.
Redaktion finanzen.net
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