Kosten für Handwerksarbeiten im Blick: Auf was man achten sollte
Wenn Handwerksarbeiten anstehen, muss es häufig schnell gehen. Trotzdem sollte man nicht zu vorschnell handeln. So sind das Einholen von schriftlichen Kostenvoranschlägen und das Achten auf Kostenfallen wichtig, um am Ende böse Überraschungen zu vermeiden.
Bei einer kaputten Waschmaschine oder einem verstopften Abfluss reicht manchmal auch das größte handwerkliche Geschick nicht aus. Dann muss ein Profi ran, was allerdings teuer werden kann. Verbraucherschützer beschäftigen sich schon seit langer Zeit mit überhöhten Handwerker-Rechnungen und geben Tipps, um böse Überraschungen bei Handwerksarbeiten zu vermeiden.
Seriöse Handwerksbetriebe finden
Um überhaupt zunächst gute Handwerksbetriebe zu finden, kann schon eine allgemeine Internetrecherche helfen, unseriöse Angebote auszufiltern. "Die beste Quelle, um gute Handwerker zu finden, ist der eigene Bekanntenkreis. Weitere Firmen lassen sich zum Beispiel über Branchenverzeichnisse oder Online-Portale finden. Besonders wichtig ist es, den künftigen Vertragspartner im Vorfeld zu prüfen", so Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg in einer Pressemitteilung. Um zu schauen, ob ein Handwerksbetrieb eingetragen ist, können Verbraucher die Website handelsregister.de nutzen.
Eine schriftliche Vereinbarung ist ratsam
Laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen sollte man zu allererst auf eine schriftliche Vereinbarung achten. Mündliche Absprachen können bei Preisen, Nachbesserungen und rechtlichen Schritten zu Problemen führen. So empfiehlt die Verbraucherzentrale, sich mehrere schriftliche Kostenvoranschläge einzuholen. Hierin sollte der Handwerker alle wichtigen Leistungen inklusive Nebenkosten aufführen. Doch Vorsicht - Die Erstellung von schriftlichen Kostenvoranschlägen kann kostenpflichtig sein.
Kostenfallen bei Handwerkern
Zudem sind bei Handwerksarbeiten einige Kostenfallen zu beachten. So können nach Angaben des NDRs Handwerker für die Anfahrt eine Pauschale verlangen oder auf den Kilometer genau abrechnen. Bei letzterem darf die tatsächlich gefahrene Strecke nicht überschritten werden. Auch bei der Arbeitszeit gibt es Regeln. Denn diese darf nicht auf halbe oder volle Stunden aufgerundet werden, sodass viele Betriebe inzwischen im Sechs-Minuten-Takt abrechnen. Den Stundenlohn setzt der Handwerker selbst an. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass dieser nicht deutlich über dem üblichen Vergleichslohn liegen darf. Beim Einholen von Angeboten sollte zudem berücksichtigt werden, dass die Möglichkeit besteht, dass Handwerksbetriebe am Telefon nur die sogenannten Nettopreise nennen. Diese enthalten allerdings nicht die Mehrwertsteuer und sind im Geschäft mit Verbrauchern auch unzulässig. Geht dann bei Handwerksarbeiten etwas schief und Ersatzteile werden benötigt, müssen Handwerker die Zustimmung der Kunden einholen. Ohne erteilte Zustimmung kann der Kunde die Zahlung verweigern. Am Ende der Arbeiten müssen Verbraucher häufig einen Stundenzettel oder die Rechnung unterschreiben. Hier ist eine genaue Prüfung der Angaben seitens des Kunden unerlässlich. Falls Unstimmigkeiten festgestellt werden, sollte nichts unterschrieben werden.
Eine Frist bei Verzögerungen setzen
Zudem sei es nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen wichtig, den Fortschritt der Handwerksarbeiten im Blick zu behalten. Bei Verzögerungen kann man den Handwerkern eine Frist setzen - ein bis zwei Wochen sind in der Regel angemessen. Um diesen Problemen vorzubeugen kann es bei größeren Projekten ratsam sein, einen Anwalt das Vertragsstück überprüfen zu lassen.
Tim Adler / Redaktion finanzen.net
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