Deutsche zahlen Spitzenpreis

Strompreise in Europa: So viel legen die Deutschen für Energie auf den Tisch - nur ein Land ist teurer

29.03.20 16:39 Uhr

Strompreise in Europa: So viel legen die Deutschen für Energie auf den Tisch - nur ein Land ist teurer | finanzen.net

Die deutschen Haushalte zahlen Spitzenpreise für ihren Strom, während hohe Steuern den deutschen Strompreis weiter in die Höhe treiben.

Strompreise in der EU

Die Unterschiede der Strompreise zwischen den EU-Mitgliedsstaaten sind groß und die deutschen Preise liegen im Vergleich schon lange weit über dem europäischen Durchschnitt. In den vergangenen zehn Jahren sind die Strompreise für Verbraucher im europäischen Durchschnitt um 37 Prozent gestiegen, wie die Statistikbehörde Eurostat jetzt mitteilte. In Deutschland zahlt der Verbraucher 30 Cent pro Kilowattstunde, damit und liegen die Deutschen auf Platz zwei des Europarankings, denn nur in Dänemark kostet der Strom mit 31,2 Cent noch mehr. Der EU-Durchschnittswert liegt unterdessen bei 21,1 Cent pro Kilowattstunde.

Wieso müssen die Deutschen so viel zahlen?

Der Strompreis in Deutschland setzt sich aus drei Faktoren zusammen: Steuern, Netzentgelte und Beschaffung, Marge und Vertrieb. Dabei bilden die Steuern mit Umlagen und Abgaben mit 57 Prozent den größten Posten und beinhalten mehr als nur die Mehrwertsteuer. Hinzu kommen die allgemeine Stromsteuer und die Konzessionsabgaben an die Kommunen. Zusätzlich fallen Abgaben an, die sich aus dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ergeben. Die hohen Steuern treiben so den deutschen Strompreis in die Höhe.

Kein Ende in Sicht?

Mit der Energiewende kam auch die hohe Versteuerung des Stroms für die Endkunden, was vor allem an der stetig steigenden EEG-Umlage liegt, mit der der Ausbau von Erneuerbaren Energien finanziert wird. Dazu kommen die Subventionen des Staats für den Ökostrom, die für eine mittelfristige Erhöhung der Strompreise sorgen. Bis sich die Energiewende für den Verbraucher lohnt und er von der kostengünstigeren Erzeugung des Ökostroms profitiert, dauert es jedoch noch. Bis zum Jahr 2020 sagen manche Prognosen immer noch einen weiteren Anstieg von bis zu 20 Prozent voraus.

Redaktion finanzen.net

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