Die "dritte Seite" der Bewerbung: Wie Motivationsschreiben formuliert werden
Bewerbungen bestehen meist aus einem Anschreiben und einem Lebenslauf. Einige Unternehmen hingegen setzen ein Motivationsschreiben zusätzlich voraus. Doch wie genau unterscheiden sich das Anschreiben und das Motivationsschreiben und worauf gilt es zu achten?
Motivationsschreiben: Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöhen
In einem Motivationsschreiben können Bewerberinnen und Bewerber ihre Motivation für die angestrebte Position genauer darlegen. Dieses Schreiben bietet die Gelegenheit, persönliche Gründe für die Bewerbung und die Eignung für die ausgeschriebene Stelle zu erläutern, wie auf dem Karriere-Portal StepStone erklärt wird. Im Unterschied zum Lebenslauf, der die berufliche Geschichte auflistet, und dem Anschreiben, das fachliche Qualifikationen betont, fokussiert sich das Motivationsschreiben auf die individuelle Motivation sowie die Verbindung zwischen der Persönlichkeit, den Zielen der Bewerberinnen und Bewerber und den Anforderungen der Position.
Motivationsschreiben sind oft optional, können jedoch, laut StepStone, die Bewerbung deutlich aufwerten und die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöhen. In manchen Fällen werden Motivationsschreiben jedoch explizit vom Arbeitgeber gefordert. Daher ist es ratsam, diese Möglichkeit zu nutzen, um sich persönlich herauszuheben und die individuelle Motivation für die angestrebte Position zu betonen.
Tipps: Eine klare Struktur und elementare Aspekte des Dokuments
Ein Motivationsschreiben signalisiert dem Empfänger, dass man sich besonders intensiv mit der ausgeschriebenen Stelle auseinandergesetzt hat und sich deshalb auch die Zeit für dieses zusätzliche Dokument nimmt. Das Online-Portal karrierebibel.de erklärt, dass es keine festen Regeln für den Inhalt der Motivationsschreiben gibt. Bewerber haben daher relativ viele Freiheiten bei der Gestaltung und Formulierung, sollten aber darauf achten, dass das Schreiben zum Rest der Bewerbung passt.
Karrierebibel betont, dass vor allem fachliche und persönliche Kompetenzen, bereits erzielte akademische Erfolge, Talente und Alleinstellungsmerkmale, berufliche und private Ziele, bisherige Erfahrungen, soziales Engagement sowie die persönliche Identifikation mit dem Unternehmen im Motivationsschreiben hervorgehoben werden sollten.
Das Dokument sollte einer klaren Struktur folgen, erklärt StepStone. Auch Karrierebibel ergänzt, dass eine formelle Struktur wichtig ist. Dazu gehören, ein Briefkopf mit den persönlichen Daten (Name, Adresse, E-Mail und Telefonnummer), das Datum (rechtsbündig), eine Überschrift, eine Einleitung, ein Hauptteil, ein Schluss sowie eine abschließende Grußformel mit Unterschrift.
Worauf man achten sollte: Wichtiges zu Einleitung, Hauptteil und Schluss
Ein deutliches No-Go bei der Verfassung des Motivationsschreibens sind gängige Phrasen wie "hiermit bewerbe ich mich" oder "mit großer Freude …", wie im Beitrag auf karrierebibel.de erklärt wird. Um sich von der Masse der Bewerber abzuheben, sollte man auf häufig verwendete Formulierungen verzichten. Stattdessen empfiehlt Karrierebibel, in der Einleitung direkt zum Kern der Aussage zu kommen. Es ist ratsam, klare und prägnante Aussagen zu treffen. Als Beispiel führt das Portal einen Satz an, der dies verdeutlicht: "Ich beabsichtige, Maschinenbau zu studieren, weil dieses Fach ebenso abwechslungsreich wie anspruchsvoll ist - und weil Mechanik, Technik sowie Mathematik und Physik mich schon immer fasziniert haben".
Im Hauptteil des Motivationsschreibens geht es hauptsächlich darum zu erläutern, warum man die passende Kandidatin oder der passende Kandidat ist und wie man sich von anderen Bewerbern abhebt. Karrierebibel empfiehlt, die Gründe nicht einfach aufzulisten, sondern durch präzise Beispiele zu untermauern. Als gutes Beispiel für diesen Hauptteil führt der Artikel den folgenden Abschnitt an: "Neben meiner fachlichen Kompetenz, die ich durch kontinuierliche Weiterbildung und den Besuch verschiedener Fachmessen erweitere, sehe ich meine größten Stärken vor allem in der Eigeninitiative und meiner Zielstrebigkeit. Bei jeder Aufgabe und jedem Projekt überlege ich mir, was ich zusätzlich zu den Vorgaben beitragen kann, um die gesteckten Ziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen." Entscheidend ist es im Hauptteil zudem, die Fragen zu beantworten, warum man sich für die ausgeschriebene Stelle begeistert, wie die Position zur eigenen Entwicklung beitragen kann, warum man perfekt zum Unternehmen passt und welche Ziele man bei diesem Arbeitgeber verfolgt.
Auch der Schlussteil des Motivationsschreibens ist wichtig, da er den Eindruck letztlich prägt, den der Leser von einer Bewerberin oder einem Bewerber gewinnt. Laut Karrierebibel sollte man im Schlusssatz auf den Konjunktiv verzichten. Formulierungen wie "Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören" signalisieren Unsicherheit und können die Bewerberin oder den Bewerber weniger selbstbewusst erscheinen lassen, so das Portal. Dennoch sollte klar ausgedrückt werden, dass man sich auf eine positive Rückmeldung freut. Ein Beispiel, das karrierebibel.de dafür gibt, lautet: "Gerne erläutere ich in einem persönlichen Vorstellungsgespräch genauer meine Ideen und wie ich mir die Entwicklung und Ausrichtung der Fantasie AG in den nächsten fünf Jahren vorstelle".
Zum Abschluss sollte das Dokument handschriftlich unterzeichnet werden. Allerdings warnt Karrierebibel davor, mit Blei- oder Filzstift zu unterschreiben - nur ein Füller oder ein Kugelschreiber sollte verwendet werden.
Motivationsschreiben muss sich klar vom Anschreiben unterscheiden
Wie zu Beginn erwähnt, ergänzt das Motivationsschreiben eine Bewerbung um wichtige Elemente. Es ist entscheidend, das Motivationsschreiben besonders von einem Anschreiben abzugrenzen, wie auf der Website die-bewerbungsschreiber.de erklärt wird. Das Motivationsschreiben zielt darauf ab, Stärken und persönliche Motivation detailliert zu beschreiben, während das Anschreiben sich auf die sachliche Vorstellung und die Darstellung relevanter Kompetenzen konzentriert.
Das Motivationsschreiben ermöglicht einen intensiveren Einblick in die bisherigen Leistungen und Ziele einer Bewerberin oder eines Bewerbers. Im Gegensatz dazu führt das Anschreiben relevante Fähigkeiten, bisherige berufliche Erfahrungen und eine knappe Selbstvorstellung an, wie die-bewerbungsschreiber.de betont.
Auch hinsichtlich des Formats gibt es Unterschiede: Das Motivationsschreiben ist in die Abschnitte Einleitung, Hauptteil und Schluss unterteilt. Das klassische Anschreiben hingegen besteht aus einem Fließtext mit mehreren Absätzen und verschiedenen Themenbereichen.
Wann sich Motivationsschreiben besonders lohnen
Motivationsschreiben sind oft effektiv, um dem Empfänger ein deutlicheres und umfassenderes Bild von Bewerberinnen und Bewerbern zu vermitteln. Besonders in Situationen, in denen die Konkurrenz um eine bestimmte Position hoch ist oder die Anforderungen der Stelle nicht perfekt zum eigenen Lebenslauf passen, rät die-bewerbungsschreiber.de dazu, ein Motivationsschreiben beizufügen. Es kann auch lohnenswert sein, wenn man sich für einen Beruf bewirbt, der besondere Motivationen erfordert, oder wenn es um eine Führungsposition geht.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Lisa S. / Shutterstock.com, kozirsky / Shutterstock.com