Studie: So hat sich die Corona-Pandemie auf die Arbeit ausgewirkt
2020 war wahrlich ein turbulentes Jahr. Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt und unsere Art zu arbeiten maßgeblich verändert. Viel Homeoffice, wenige soziale Kontakte und ein Vorantreiben der Digitalisierung sind einige der Folgen. Doch wie haben sich diese Entwicklungen auf unseren Arbeitsalltag ausgewirkt? Der "Bericht zur Anatomie der Arbeit 2021" von Asana soll hierzu Aufschluss geben.
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Die Corona-Pandemie hat der digitalen Transformation der Arbeitswelt einen Schub versetzt. Abrupt mussten unzählige Mitarbeiter ins Homeoffice wechseln, sodass das generelle Zusammenarbeiten nur noch digital möglich war. Der Wandel wurde vielerorts aus der Not heraus geboren, sodass der Übergang häufig mehr oder weniger chaotisch ablief. Aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit war es nicht möglich, alle Prozesse ausführlich zu planen und geregelt durchzuführen. Stattdessen musste vieles improvisiert werden. Doch was sind die Konsequenzen dieses Handelns? Wie hat sich die Arbeit verändert und was ist gleich geblieben? Welche Veränderungen funktionieren schon gut und welche bereiten noch Schwierigkeiten? Um diese Fragen zu beantworten, hat das Softwareunternehmen Asana den "Bericht zur Anatomie der Arbeit 2021" erstellt. Hierfür befragte man über 13.000 Wissensarbeiter in Australien/Neuseeland, Frankreich, Deutschland, Japan, Singapur, Großbritannien und den USA bezüglich ihrer Ansichten und Verhaltensweisen. Der Fokus lag dabei auf der Beantwortung der Frage, "wie einzelne Mitarbeiter, Teams und ganze Unternehmen im Arbeitschaos Klarheit schaffen, mit den neuen Herausforderungen umgehen, und sich auch in Zukunft erfolgreich weiterentwickeln können".
Arbeitsbelastung und Arbeitsdauer nahmen aufgrund von Ineffizienzen zu
Laut Asana ist und bleibt der größte Zeitfresser im Beruf "die Arbeit rund um die Arbeit". Hierunter fallen sämtliche Nebentätigkeiten, die abseits der eigentlichen Aufgaben anfallen. Dies können unnötige Meetings, Statusüberprüfungen oder die Suche nach Informationen sein. Nach den Ergebnissen des Berichts verbrachten Mitarbeiter rund 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Aufgaben rund um die Arbeit. Nur 26 Prozent der Zeit konnten für fachliche Arbeit und 14 Prozent für strategische Aufgaben aufgewendet werden. Als größtes Produktivitätshindernis gaben die Befragten außerdem eine wachsende Arbeitsbelastung an. Im Jahr 2019 war dies noch eine zu große Anzahl von zu bearbeitenden E-Mails und Nachrichten. Die steigende Belastung ging darüber hinaus auch mit längeren Arbeitstagen einher. 87 Prozent der Mitarbeiter sollen fast zwei Stunden pro Tag zu viel gearbeitet haben. Auf das gesamte Jahr gerechnet, macht das für 2020 pro Arbeitnehmer 455 Überstunden. Im Vergleich zum Jahr 2019, in dem immerhin stolze 242 Stunden mehr geleistet wurden, stellt dies einen deutlichen Anstieg dar, obwohl beispielsweise durch das Homeoffice Gespräche unter Kollegen rapide abgenommen haben. Der fehlende informelle Austausch durch reale Begegnungen wurde nach Angaben der Befragten jedoch durch zum Teil unnötige Meetings ersetzt, die den Wissensarbeitern wertvolle Zeit stahlen. Weitere Ergebnisse der Studie sind, dass unrealistische Erwartungen und unklare Prozesse zur Verfehlung von etwa 26 Prozent der wöchentlichen Fristen führten. Daneben verbrachten etwa 30 Prozent der Teams mehr Zeit mit Arbeiten, die eigentlich bereits erledigt wurden. Dabei hielten sich neue Mitarbeiter länger mit Doppelarbeit auf als erfahrene Arbeitnehmer. Die höhere Belastung und die missliche Ausgangslage sollen im vergangenen Jahr bei sieben von zehn Mitarbeitern zu einem Burnout geführt haben.
Länderspezifische Besonderheiten
Zwar hat die Corona-Pandemie die ganze Welt vor die gleichen Probleme und Herausforderungen gestellt, jedoch haben sich in gewissen Ländern manche Entwicklungen stärker ausgeprägt als in anderen. So verbrachten laut Asana französische Arbeitnehmer pro Woche die meiste Zeit mit "Arbeit rund um die Arbeit" und hatten aufgrund des Homeoffice mehr Schwierigkeiten von der Arbeit abzuschalten. In Deutschland fühlten sich nur 13 Prozent der Angestellten von ihren Unternehmen gehört und wünschten sich flexiblere Arbeitszeiten im Homeoffice. Anders sieht dies in Australien und Neuseeland aus. Arbeitnehmer waren dort mit ihren Arbeitgebern zufriedener und stehen dem kommenden Arbeitsjahr deshalb optimistisch gegenüber. In Japan verbrachten Wissensarbeiter mehr Zeit mit der Bearbeitung von E-Mails und Nachrichten, da die Beschäftigten hier stärker als in anderen Ländern die schriftliche Kommunikation nutzten. Mit über 42 Stunden hatten allerdings Angestellte aus Singapur die längste Arbeitswoche der Studienteilnehmer. Bei ihnen kam es auch am häufigsten vor, dass sie nach 17:30 Uhr noch arbeiteten. Die höchste Anzahl verpasster Fristen (36 Prozent pro Woche) gab es in den USA. Darüber hinaus fühlten sich dort auch fast neun von zehn der amerikanischen Wissensarbeiter im Jahr 2020 einem Burnout nahe.
Unternehmen müssen im Jahr 2021 für mehr Klarheit sorgen
Die Erkenntnisse aus dem "Bericht zur Anatomie der Arbeit 2021" können helfen, bestehende Missstände aus der Welt zu schaffen und die Arbeitsprozesse zu verbessern. Die Corona-Pandemie wird uns auch noch im Jahr 2021 begleiten, sodass die Koordination der Arbeitskräfte im Homeoffice für Unternehmen eine große, zu meisternde Aufgabe bleiben wird. Laut Asana stellt deshalb auf Unternehmensebene "die Gewährleistung von Klarheit, von der Spitze bis zur Basis, sowie eine Zusammenführung von Tools" den "Schlüssel zum Erfolg" dar. "Es ist für Teams schwierig genug, im Büro für Klarheit zu sorgen - beim ortsunabhängigen Arbeiten wird es noch schwieriger", erklärt Dustin Moskovitz, CEO von Asana, in einem Artikel über den Bericht im Blog von Asana. Mitarbeiter würden sich hierbei "eine Arbeit, die sie persönlich und beruflich erfüllt, unabhängig davon, von wo aus sie arbeiten", wünschen. Dies sei für die Befragten die stärkste Motivation, optimale Leistungen zu erbringen.
Redaktion finanzen.net
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