Silber: So profitieren Sie!?
Nach einer rund sechswöchigen Konsolidierung seit Jahresbeginn ...
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... hat der Silberpreis am Donnerstag wieder ein neues 30-Jahres-Hoch erzielt. Eine Unze kostete an der amerikanischen COMEX im Hoch 31,97 US-Dollar.
Der Aufwärtstrend läuft nun bereits seit Ende 2003. Damals notierte Silber noch unterhalb von 5,00 US-Dollar. Lesen Sie, warum der Anstieg sich fortsetzen sollte.
Meiner Ansicht nach ist es kein Zufall, dass der Anstieg ausgerechnet im Jahr 2003 begann. Damals war nämlich die Weltwirtschaft nach dem Platzen der dot.com-Blase und den Terroranschlägen auf die Twin Towers in New York in eine schwere Krise geraten. Die weltweiten Aktienindizes gingen auf Tauchstation und die Notenbanken warfen bereits damals in einer konzertierten Aktion die Notenpressen an. Es wurde Liquidität ins System gepumpt, um die Weltwirtschaft wieder anzukurbeln.
Diese Ausweitung der Geldmenge in Kombination mit immer höheren Schuldenbergen, die die nationalen Regierungen in Europa bzw. den USA anhäuften, schwächten die Währungen und führten zu einem gegenseitigen Abwertungswettbewerb. Davon profitierten logischerweise die Edelmetalle, weil ihr Wert relativ zu dem der Papierwährungen stieg.
In 2009 gab es nun im Zuge der Weltwirtschaftskrise noch wesentlich dramatischere Quantitative Easing-Maßnahmen der Notenbanken und das Ergebnis ist ein noch dramatischerer Anstieg des Silberpreises, der Ende 2008 noch unter 10 US-Dollar je Unze zurückgefallen war.
Hinzu kommt die Tatsache, dass sich immer mehr Anleger für Edelmetalle interessieren. Das rührt einerseits vom klassischen Momentum-Effekt her (d.h. steigende Kurse in einer Asset-Klasse führen automatisch zu erhöhtem Interesse), aber auch von der zunehmenden Angst der Anleger bzw. deren Misstrauen gegenüber dem Papiergeld.
Ein weiterer Punkt ist, dass Gold und Silber in den Emerging Markets wie Indien und China historisch eine wesentlich wichtigere Bedeutung haben als in westlichen Ländern, beispielsweise als Geschenk bei offiziellen Anlässen wie Hochzeiten. Durch die immer weiter steigende Wirtschaftskraft und damit auch Konsumkraft in diesen Ländern, steigt dort die Nachfrage nach Edelmetallen exponentiell an. Die Produktion durch Minenunternehmen kann damit nicht Schritt halten.
Solange sich keine grundlegende Trendwende bei der Geldpolitik der Notenbanken weltweit abzeichnet - und danach sieht es momentan immer noch nicht aus - dürften Edelmetalle weiter steigen.
*Wie Sie vom steigenden Silberpreis profitieren können
Reflexartig denken viele Anleger immer an Fonds, wenn es darum geht, in eine bestimmte Asset-Klasse zu investieren. Ich rate Ihnen davon ab, denn über 80 Prozent aller Fonds schaffen es nicht ihre Benchmark zu erreichen, geschweige denn zu schlagen. Sie als Anleger müssen aber dieses aktive Management natürlich trotzdem bezahlen, haben aber keinen Nutzen davon.
Der meines Wissens nach einzige in Deutschland gehandelte reine Silberfonds, der Stabilitas Silber + Weißmetalle (WKN A0KFA1 / ISIN LU0265803667) weist nach Angaben von Fondsweb.de in den letzten drei Jahren eine erschreckend schwache Performance von minus 43 Prozent aus (Stand 17.02.2011). Von seinen Allzeit-Hochs ist er noch weit mehr als 50 Prozent entfernt. Das ist enttäuschend.
Schaut man genauer hin, fällt auf, dass es den Fonds im Zuge der Finanzkrise extrem gebeutelt hat. Offenbar wurde hier in relativ spekulative Silber-Explorer investiert. Vom Tiefstand bei rund 20 Euro je Anteil Ende 2008 hat sich der Fonds inzwischen wieder rund verdreifacht, hat also in den zurückliegenden gut zwei Jahren immerhin in etwa die Performance des Silberpreises erreicht.
Die aktuelle Portfoliostruktur des Fonds sieht auch durchaus vernünftig aus: Mit Pan American Silver, Silvercorp Metals, Silver Standard Resources, Silver Wheaton und First Majestic Silver zählen die fünf am höchsten gewichteten Werte allesamt zu den Blue Chips aus dem Silbersektor.
Dennoch: Unter dem Strich kann der Fonds nicht überzeugen, zumal viele Anleger bei der enormen Volatilität des Fonds in den letzten Jahren einige schlaflose Nächte gehabt haben dürften.
Für klassische Silberbullen wäre vor diesem Hintergrund ein Silber-ETF optimal. Das heißt ein börsennotierter Fonds, der tatsächlich entsprechend seines Fondsvolumens physisches Silber im Bestand hält und der damit - abzüglich relativ geringer Verwaltungsgebühren - ziemlich exakt die Entwicklung des Silberpreises abbildet.
Das Problem: Noch immer gibt es am deutschen Markt keinen echten Silber-ETF. Viele Anleger weichen deshalb auf ausländische Produkte aus, zum Beispiel den Silber-ETF der Züricher Kantonalbank. Dieser ist aber in Deutschland nicht gelistet und über viele Banken und Discount-Broker nicht zugänglich (ISIN CH0047533556). Das gleiche gilt für den bekanntesten US-Silber ETF, den iShares Silver Trust. Auch dieser hat keine Vertriebszulassung in Deutschland und könnte Anlegern, die den Fonds trotzdem erwerben, unter Umständen empfindliche Strafsteuern einbrocken.
Was also tun? Wer wirklich den Silberpreis so exakt wie möglich nachbilden möchte und stärkere Schwankungen bzw. Unsicherheiten, die Investments in Silberminen-Fonds oder -Zertifikate bringen, vermeiden möchte, der muss auf Zertifikate oder so genannte ETCs zurückgreifen.
*Innovatives Produkt der Deutschen Bank
Inzwischen gibt es im Bereich ETCs eine ganze Reihe an innovativen Produkten von der Deutschen Bank.
Rohstoff-ETCs sind durchaus mit Rohstoff-ETFs vergleichbar. Beide ermöglichen den Zugang zu Silber, ohne dass Sie als Anleger direkt am Futures-Markt agieren müssen. Im Normalfall erfolgt ein fortlaufender Handel dieser Produkte an verschiedenen deutschen Börsen. Der Physical Silver Euro hedged ETC (WKN A1EK0J), auf den ich nachfolgend näher eingehe, ist sogar mit physischem Silber hinterlegt. Eine weitere Gemeinsamkeit mit den klassischen Silber-ETFs in der Schweiz und den USA.
Wo liegen also die Nachteile bzw. die Risiken? Zunächst einmal erfolgt die Nachbildung über Terminkontrakte und hier kann es beim Austausch der Kontrakte (die in ihrer Laufzeit begrenzt sind, weil sie zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt fällig werden) zu so genannten Rollverlusten beim Übergang vom alten zum neuen Kontrakt kommen. Diese wirken sich dann performancemindernd aus.
Hinzu kommt: ETCs sind nicht wie Fonds Sondervermögen, auf die der Anleger in jedem Falle ein Zugriffsrecht hat, sondern Zweckgesellschaften ohne eigenes Vermögen. Die im Rahmen der Besicherung eingesetzten Vermögenswerte können unter Umständen nicht zur Befriedigung aller Zahlungsansprüche ausreichen.
Objektiv betrachtet scheint das letztere Risiko zwar relativ gering, da die Deutsche Bank als Emittent eine sehr gute Bonität hat, doch die Finanzkrise hat eindrucksvoll verdeutlicht, wie schnell selbst große Institute an den Rand des Ruins geraten können.
*Währungsabsicherung als zusätzliches Kaufargument
Wenn wir dieses Worst Case-Szenario allerdings einmal ausklammern, bleibt ein durchaus interessantes und innovatives Produkt der Deutschen Bank übrig.
Das Hauptargument für einen Kauf ist die Währungsabsicherung des ETCs. In der Vergangenheit gab es lange Phasen, in denen der Silberpreis eine große Abhängigkeit von der US-Dollar-Entwicklung gezeigt hat. Silber ist immer dann gestiegen, wenn der US-Dollar beispielsweise gegenüber dem Euro schwächer tendierte.
Das hatte zufolge, dass der Silberpreis in Euro weit weniger stark gestiegen ist als in US-Dollar. Weil viele Silber-Zertifikate keine Währungsabsicherung haben, brachte dies beispielsweise für deutsche Anleger eine massive Renditeminderung mit sich.
Genau diesen Effekt können Anleger mit dem Physical Silver Euro hedged ETC der Deutschen Bank verhindern.
Das Produkt wird sowohl über XETRA als auch über Stuttgart sehr liquide gehandelt. Ein Kauf und Verkauf ist also jederzeit ohne Probleme möglich. Ein besonderer Anreiz bietet die Deutsche Bank für Anleger, die direkt im außerbörslichen Handel mit der Deutschen Bank den ETC erwerben. Im Direkthandel gibt es keine Geld-/Briefspanne. Das Produkt kann somit komplett ohne Aufschlag gekauft werden.
Dass das Produkt tatsächlich hält, was es verspricht, zeigt die Performance-Entwicklung seit der Auflegung am 15. Juni 2010. Der Emissionspreis lag bei 149,89 Euro, der aktuelle Kurs liegt bei ca. 255,53 Euro. Wer von Beginn an dabei war, konnte damit in gut acht Monaten eine Rendite von über 70 Prozent erzielen!
MEIN FAZIT:
- Vieles spricht für eine weiter expansive Geldpolitik der Notenbanken und eine zunehmende Verschuldung der Staaten. In diesem Umfeld sollten Edelmetalle und insbesondere das volatil gehandelte Silber weiter an Wert zulegen können.
- Der Physical Silver Euro hedged ETC bietet eine gute Möglichkeit für Anleger ohne währungsgesichert und kostengünstig vom steigenden Silberpreis zu partizipieren.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.