SJB FondsEcho. Craton Capital Precious Metal Fund, MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5
Edel. Hilfreich. Gut.
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Ein Plus von 116,06 Prozent auf Eurobasis über 12 Monate. Der Craton Capital Precious Metal (LI0016742681) und sein FondsManager Markus Bachmann profitieren deutlich von der gestiegenen Popularität des Edelmetallsektors. Der Anlagehorizont Edelmetallaktien profitiert nicht direkt von steigenden Weltmarktpreisen. Stärkere Erfolgsfaktoren sind eine punktgenaue Finanzierung der Erschließung neuer Lagerstätten sowie Effizienzsteigerungen und ein professionelles Management in den Unternehmen. Hier scheint FondsManager Bachmann eine gute Wahl getroffen zu haben. Mit einem Alpha von 4,5 hat der Fonds seinen Vergleichsindex FTSE Gold Mines über die vergangenen 12 Monate deutlich hinter sich gelassen. Diese Mehrrendite speist sich aus vielen Quellen.
FondsStrategie. Tellerrand. Hinaus.
Der Preis für eine Feinunze Gold kletterte bis Mitte Oktober teilweise auf ein Rekordhoch von 1.072 US-Dollar. Für den Craton Capital Precious Metal war diese Entwicklung gar nicht so positiv. Ein Beispiel: Der weltweit größte Goldproduzent Barrick. Das Unternehmen führte im September dieses Jahres eine Kapitalerhöhung von rund 4 Milliarden US-Dollar durch. Mit den Mitteln wurden keine neuen Investitionen getätigt. Stattdessen ging es darum, „die beim Goldpreisanstieg täglich größer werdenden Verluste aus Terminkontrakten glattstellen zu können“, schreibt Bachmann im Monatsbericht vom September. Goldproduzenten erzielen derzeit also nicht Erlöse auf Höhe des Goldpreises, sondern arbeiten Altaufträge ab. Wenn Goldminen mit der Goldpreisentwicklung nicht Schritt halten können, welche Alphaquellen hat der Fonds dann? Laut aktuellem Monatsbericht haben Palladiumminen in den letzten 12 Monaten wesentlich stärker vom Preisanstieg ihres Edelmetalls profitieren können als Goldminen. Das industriell eingesetzte Edelmetall Palladium ist auf US-Dollar Basis über 12 Monate +50,9 Prozent gestiegen, Silber +38,7 Prozent und Platin +29,7 Prozent. Gold stieg in US-Währung +15,8 Prozent. Das ist weniger als ein Drittel des Anstiegs beim Palladium und gerade die Hälfte der Aufwärtsbewegung von Platin. Bachmann hat reagiert und seine Goldminenposition in den vergangenen sechs Monaten zurückgefahren sowie die Diversifikation des Portfolios für kurzfristige Ertragschancen erhöht. Wachstumspotenzial hat der FondsManager vor allem bei kleinen und mittleren Edelmetallproduzenten erkannt.
FondsPortfolio. Vielfalt. Wächst.
Der Craton Capital Precious Metal hat sein FondsVolumen von 141,1 Millionen US-Dollar per 30. September 2009 in 31 Aktientitel investiert. Goldminenaktien machen mit 73,6 Prozent immer noch den größten Anteil am FondsPortfolio aus. Im Vergleich zu Ende März 2009 ist ihr Anteil aber um 12,4 Prozentpunkte zurückgegangen. Mit den freigewordenen Mitteln hat FondsManager Bachmann zusätzliche Edelmetallpositionen aufgebaut und das Portfolio systematisch diversifiziert. Platin hat einen Anteil von 10,9 Prozent, Silber 6,3 Prozent und Diamanten 0,5 Prozent. Bargeld für strategische Zukäufe macht 6,8 Prozent aus. 1,8 Prozentpunkte mehr als vor sechs Monaten. Zum damaligen Zeitpunkt waren Platinproduzenten die einzige Ergänzung neben Gold. Damit hat Bachmann neben der Länder- auch die Branchenallokation erweitert. Kanada macht mit 43,5 Prozent den größten Anteil in der Ländergewichtung aus. Die USA folgen mit 28,7 Prozent. In der Summe liegt der gemeinsame Anteil der Nordamerikaposition von 72,2 Prozent dicht am Vergleichsindex FTSE Gold Mines. Die weitere Länderallokation mit Australien (10,2 Prozent), Großbritannien (5,5 Prozent), Südafrika(3,3 Prozent) und Europa (2,0 Prozent) unterscheidet sich vom Index.
FondsVergleichsindex. Unabhängigkeit. Gleichbleibend.
Im FTSE Gold Mines Index, der FondsBenchmark des Craton Capital Precious Metal, sind 18 Mitgliedsgesellschaften gelistet, die in ihren jeweiligen Heimatgebieten zu den führenden Goldunternehmen zählen. 71,9 Prozent der Titel kommen aus Nordamerika, 20,3 Prozent aus Afrika und 7,8 Prozent aus Australasien. Gegenüber seinem Vergleichsindex ist der Craton Capital Precious Metal vielfältiger. Sowohl was Länder- und Branchenallokation angeht, als auch in der Anzahl der Portfoliotitel. Das entspricht seinem strategischen Profil. Ist aber auch in der SJB Korrelationsanalyse erkennbar. Fonds und Index korrelieren mit 0,78 über 36, bzw. 0,77 über 12 Monate. Für qualifizierte Leistungsvergleiche ist das ein ausreichender Wert. Die individuelle Handschrift des FondsManagers zeigt sich dennoch deutlich.
FondsRisiko. Streuung. Erfolgreich.
Indikator des aktiven FondsManagements ist die Spurabweichung (Tracking Error). Beim Craton Capital Precious Metal ist dieser Wert mit 28,84 Prozent über drei und 32,91 Prozent über ein Jahr sehr stark ausgeprägt. FondsManager Bachmann führt seinen Fonds aktiv und mit ruhiger Hand. Über drei Jahre weist der Fonds ein Beta von gerade 0,69 aus. Damit liegt der Fonds erstaunliche 31,0 Prozentpunkte unter dem Marktrisiko mit dem Fixwert 1. Im rollierenden 12-Monatsvergleich ist es dem FondsManager sogar gelungen, bis zu 58,0 Prozentpunkte weniger Risiko einzugehen als der Vergleichsindex. Diesen Wert erreichte er im November 2008, trotz einer 90-prozentigen Investition in Goldminentitel. Eine Komponente des Beta, die Volatilität, beträgt beim Fonds über 12 Monate 34,71 Prozent und beim Index 50,86 Prozent. Über 36 Monate das gleiche Bild: 38,38 Prozent Volatilität für den Fonds, 44,81 Prozent für den Index. Der Craton Capital Precious Metal ist innerhalb des Edelmetallsektors eine starke unabhängige Defensivposition. Und zudem erzielt er Mehrrendite.
FondsRendite. Wunden. Geleckt.
Der Craton Capital Precious Metal hat per 16. Oktober 2009 über 12 Monate eine Wertentwicklung auf Eurobasis von +116,06 Prozent erzielt. +56,93 Prozent davon fallen auf das laufende Jahr 2009. FondsManager Bachmann weiß die Leistung einzuordnen: „Bildlich gesprochen hat das Anlageuniversum seine seit Juli 2007 zugezogenen Wunden geleckt und kommt langsam wieder auf die Beine“, so Bachmann. Seine Zurückhaltung kommt nicht von ungefähr. Denn er kennt auch Zeiten ohne ein Alpha von 4,5. In den tief defensiven Monaten Oktober und November 2008 lag der Renditeindikator Alpha bei -4,9, bzw. -4,3. Das waren deutliche Ausschläge nach unten. In der Summe steht über den gesamten Vergleichszeitraum von 36 Monaten ein schwach negatives Alpha von -0,1. Die Ziffer basiert auf einer kumulierten Wertentwicklung von -2,00 Prozent über drei Jahre im Vergleich zu +7,26 Prozent beim Vergleichsindex. Kurzfristig hat FondsManager Bachmann seine Aktivitäten für Investoren in die richtige Richtung gelenkt, in dem er seine Strategie auf Basis seiner intensiven Marktkenntnisse verfeinert hat.
SJB Fazit.
Markus Bachmann beweist, dass aktive Streuung im Portfolio mehr ist als Risikodiversifikation. Nach Analyse der Marktperspektiven hat er sich auf die gezielte Suche nach Alphaquellen gemacht und ist fündig geworden. Sein nächstes Ziel sollte es sein, seinen Erfolg im Sinne seiner Investoren zu verstetigen und seine Expertise weiter zu geben. Auch für brillante FondsManager gilt das Prinzip der personellen Streuung.
Erläuterung.
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Risikokontrolle beruht. Ein positives Alpha deutet auf ein erfolgreiches FondsManagement hin. Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen.
Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Publikationen. Fordern Sie die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Beiträge an. Gratis unter FondsEcho@sjb.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.