Verluste an den US-Börsen - US-Finanzminister als Stimmungskiller
An der Wall Street ging es zur Wochenmitte abwärts.
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Der Dow Jones rutscht im Handelsverlauf in die Verlustzone und gibt schlussendlich 0,58 Prozent auf 28.514,63 Punkte nach.
Nach dem Rücksetzer vom Dienstag haben die ersten Käufer am Mittwoch schnell wieder den Rückzug angetreten. Bereits tags zuvor hatte der US-Leitindex seiner vorherigen Rally etwa Tribut gezollt und um gut ein halbes Prozent nachgegeben.
Zunächst hatten durchwachsene Unternehmensnachrichten und Sorgen wegen der weltweiten Entwicklung der Corona-Infektionszahlen die Risikobereitschaft gebremst. Dann sorgte US-Finanzminister Steven Mnuchin für einen zusätzlichen Stimmungsdämpfer. Er will zwar weiter verhandeln, hält aber eine Einigung mit den Demokraten auf ein weiteres Corona-Konjunkturprogramm noch vor der Präsidentschaftswahl am 3. November für schwierig.
Bilanzen und Übernahmepläne im Blick
Die jüngsten Geschäftszahlen aus der Bankenbranche stießen am Markt auf ein verhaltenes Echo. Während die Aktien von Goldman Sachs wenig Bewegung zeigten, büßten die Titel der Konkurrenten Bank of America und Wells Fargo ein.
Goldman konnte den Quartalsgewinn dank des florierenden Börsenhandels in der Corona-Krise fast verdoppeln und die Erträge um 30 Prozent steigern. Damit übertraf die Investmentbank die Analystenerwartungen deutlich. Dagegen berichtete Bank of America angesichts hoher Rückstellungen für faule Kredite sowie niedriger Zinsen über eine rückläufige Geschäftsentwicklung. Ähnlich erging es Wells Fargo - Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet.
Beim Krankenversicherer UnitedHealth haben die vielen Coronainfektionen im dritten Quartal nicht so stark am Gewinn gezehrt hatten wie befürchtet, die Aktie gab dennoch nach. Übernahmepläne in der Ölbranche sorgten indes für Begeisterung. Die Papiere von Concho Resources sprangen deutlich hoch, nachdem aus Insiderkreisen zu hören war, dass der Ölriese ConocoPhillips Übernahmegespräche mit dem Konzern führt, die allerdings noch in einem frühen Stadium seien. Eine Reaktion beider Unternehmen steht bislang aus. Angesichts eines Unternehmenswerts von Concho Resources von rund 13 Milliarden US-Dollar wäre es die größte Übernahme im Sektor seit Jahresbeginn - wohl noch vor dem jüngsten Kauf von Noble Energy durch Chevron.
Derweil verpasste der Lkw- und Bushersteller TRATON den Aktionären von Navistar International eine kalte Dusche. Die Volkswagen (VW) vz-Tochter setzte ihnen in der Hängepartie um die geplante Übernahme des US-Konkurrenten eine Frist. Man habe Navistar darüber informiert, dass das bisherige Angebot am 16. Oktober um 18.00 Uhr (MESZ) auslaufe. Die angehobene Offerte vom 10. September beläuft sich auf 43 Dollar pro Aktie in bar. Die Aktien von Navistar, die seitdem bis auf mehr als 44 Dollar geklettert waren, sackten zweistellig ab./gl/he
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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