Trotz Impfstoff-Hoffnung: Bill Ackman wettet wieder gegen den Marktaufschwung
An den Börsen greift zunehmend die Hoffnung auf einen baldigen Impfstoff um sich, was die Kauflaune der Anleger befeuert. Doch Hedgefonds-Manager Bill Ackman glaub nicht daran, dass eine schnelle Erholung kommt - und wiederholt eine Wette vom Frühjahr.
Werte in diesem Artikel
• Ackman platziert neue Wette gegen Unternehmensanleihen
• Auf Unternehmen kommen Schwierigkeiten zu
• Zu Pandemiebeginn gewann er so 2,6 Milliarden US-Dollar
Während die Pharma-Konzerne erste Erfolge in Studien zu ihrem Impfstoffen gegen Corona vermelden, wächst gemeinhin die Hoffnung auf Normalität. An den Börsen geht es mit positiven Daten zu COVID-Impfdosen nach oben - der US-Leitindex Dow Jones verzeichnete erst kürzlich seinen höchsten Stand jemals. Doch Hedgefonds-Manager Bill Ackman teilt diesen Optimismus nicht.
Ackman setzt Wette gegen den Aufschwung
Der Gründer von Pershing Square glaubt, dass die Menschen zu nachlässig im Umgang mit dem Coronavirus werden. Diese Meinung vertrat der milliardenschwere Investor auf der Financial Times‘ Dealmakers-Konferenz, wie die britische Zeitung FT schreibt. Deshalb habe Ackman einen neuen Deal abgeschlossen, welcher seine Aktienengagements absichern soll. Dabei wettet er gegen Unternehmensanleihen, denn er glaubt, dass die Konzerne Schwierigkeiten haben werden, ihre Schulden zu bezahlen.
Die Wette platzierte er, als Pfizer und BioNTech positive Versuchsdaten zu ihrem Impfstoffkandidaten kundgaben, woraufhin die Märkte anzogen. Doch entgegen dieser Tendenz stuft Ackman, der Financial Times zufolge, diese Meldung als eine bärische für die kommenden Monate ein - Schuld trage die seither grassierende Impfstoffhoffnung, die dazu führe, dass die Leute nachlässiger mit dem Virus würden, keine Masken mehr trügen und die Bedrohung missachten würden.
Wette am Jahresanfang brachte Milliarden ein
Mit einer identischen Wette zu Beginn der Pandemie traf Ackman ins Schwarze: Der Hedgefonds-Manager stufte das Coronavirus und zur Eindämmung notwendige Maßnahmen am Anfang richtig ein. Er ging davon aus, dass es zu einem Herunterfahren der Wirtschaft kommen würde. So kaufte er für 27 Millionen US-Dollar zahlreiche Versicherungspolicen, die an 71 Milliarden US-Dollar Unternehmensschulden gebunden gewesen seien. Mitte März, also etwa zum Zeitpunkt des massiven Abverkaufs an den Aktienmärkten, war der Wert des Deals bereits deutlich gestiegen: Pershing Square stieg aus und erzielte 2,6 Milliarden US-Dollar.
Die Größe der neuen Absicherung entspreche rund 30 Prozent der Wette von Ende Februar. "Wir befinden uns generell in einer tückischen Zeit, und was faszinierend ist, ist, dass dieselbe Wette, die wir vor acht Monaten abgeschlossen haben, zu denselben Bedingungen erhältlich ist, als hätte es nie einen Brand gegeben, und auf die Wahrscheinlichkeit, dass die Welt wieder in Ordnung kommen wird", zitiert FT den Pershing Square-Gründer.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Bryan Bedder/Getty Images for The New York Times