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24.04.25 12:23 Uhr

BVR-Konjunkturbericht: Investitionsschwäche hält 2025 an,

Kreditwachstum bleibt schwach

Berlin (ots) - Die erhoffte konjunkturelle Erholung dürfte 2025 erneut

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ausbleiben. Das aktuelle ifo Geschäftsklima ist zwar überraschend leicht

gestiegen, bleibt aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Dabei bewerten die

Unternehmen die Lage etwas besser, ihre Erwartungen sind angesichts der

Auswirkungen der US-Zollpolitik aber zurückgegangen. Zudem strahlen die erhöhten

Unsicherheiten auf die gesamte Wirtschaft aus. "Die konjunkturelle Lage in

Deutschland ist fragil und die Unsicherheiten sind Gift für die Investitionen.

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Die Erholung der Konjunktur dürfte frühestens im zweiten Halbjahr einsetzen und

zunächst schwach ausfallen", erläutert Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des

Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

"Wirtschaftliche Dynamik dürfte erst entfacht werden, wenn das deutsche

XXL-Finanzpaket umgesetzt wird. Das Ausgabenvolumen des Staates könnte dadurch

bis 2028 um 120 Milliarden Euro bis 150 Milliarden Euro pro Jahr höher

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ausfallen. Das Ausgabenprogramm dürfte das Vertrauen der Unternehmen stärken,

private Investitionen anregen und so auch die bislang schleppende Kreditvergabe

allmählich wieder beleben", fasst Bley die Analyse des heute vorgelegten

BVR-Konjunkturberichts zusammen.

Die mit dem Finanzpaket vorgesehenen zusätzlichen Ausgaben zielen auf zentrale

Zukunftsfelder wie Infrastruktur, Verteidigung und Klimaschutz. Sie dürften

nicht nur die Nachfrage im Inland stärken, sondern mittelfristig auch die

Investitionen der Unternehmen und damit ihren Finanzierungsbedarf erhöhen und so

das Kreditwachstum fördern. Derzeit liegt in Deutschland das Wachstum der

Unternehmenskredite im Neugeschäft, gemessen am Dreimonatsdurchschnitt von

Dezember 2024 bis Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bei lediglich

1,3 Prozent. Verstärkt werden dürften die Auftriebskräfte in Deutschland, aber

auch dem Euroraum insgesamt, wenn die anderen EU-Staaten ebenfalls ihre

Verteidigungsausgaben erhöhen.

"Es ist gut, dass die künftige Bundesregierung direkt nach der Bundeskanzlerwahl

ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg bringen will, das unter anderem

einen Investitionsbooster mit Sonderabschreibungen für Investitionen umfassen

soll", so Bley. Neues Vertrauen müsse bei Unternehmen und Investoren geschaffen

werden, damit der notwendige Aufbau neuer Produktionskapazitäten auf den Weg

gebracht wird. Gleichzeitig seien die Arbeitsanreize zu stärken, um dem

absehbaren Fachkräftemangel zu begegnen. Die strukturellen Schwächen der

deutschen Wirtschaft, insbesondere die schwache Investitionstätigkeit und die

geringe Dynamik der Kreditvergabe, ließen sich nur durch nachhaltige Reformen

und langfristige Perspektiven überwinden. Hinzu komme die Unsicherheit über die

weitere Handelspolitik der USA, die für die exportorientierte deutsche

Wirtschaft ein kaum kalkulierbares Risiko bleibt. "Der Weg zu einem nachhaltigen

Aufschwung ist möglich - aber er bleibt anspruchsvoll", so Bley.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de,

Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)

Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und

Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin

Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/6019077

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