Niedrigster Stand seit 2017

Schwache Preisdaten setzen japanische Notenbank unter Druck

20.09.19 08:32 Uhr

Schwache Preisdaten setzen japanische Notenbank unter Druck | finanzen.net

In Japan ist die Teuerung auf den niedrigsten Stand seit Mitte 2017 gefallen. Damit treten die Probleme der Notenbank, die Preisentwicklung und die Wirtschaft anzukurbeln, immer offener zu Tage.

Die von der Zentralbank besonders stark beobachtete Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im Juli war der Index noch um 0,6 Prozent gestiegen. Experten hatten damit gerechnet, dass sich der Preisauftrieb weiter verlangsamt.

Wer­bung

Der Anstieg ist der niedrigste seit Juli 2017. Die japanische Notenbank peilt eigentlich einen Anstieg der Inflation um zwei Prozent an. Japan weist jedoch schon seit vielen Jahren eine ungewöhnlich schwache Preisentwicklung auf, was die Wirtschaftsentwicklung belasten kann. Die Währungshüter versuchen deshalb seit langem, die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an die Zielmarke zu bringen. Allerdings haben sie mittlerweile einen Zeitplan zur Erreichung des Ziels aufgegeben.

Die japanische Notenbank hatte erst am Donnerstag ihren geldpolitischen Kurs bestätigt. Angesichts der zuletzt schon schwachen Preisentwicklung hatten bereits einige Experten mit einer Lockerung gerechnet. Notenbankchef Haruhiko Kuroda deutete dabei aber auch eine weitere Lockerung an. Sollten sich die Risiken für das globale Wachstum verstärken, sei man gewillt zu handeln, sagte er. Die Notenbank werde "ohne zu Zögern" handeln, falls sich größere Problem bei der Erreichung ihres Inflationsziels ergäben.

/zb/bgf/fba

TOKIO (dpa-AFX)

Bildquellen: Jim Barber / Shutterstock.com, WIANGYA / Shutterstock.com