Warren Buffett sichert Lieferkette - N95-Atemmasken gelangen nach New York
Die Corona-Krise bringt Gesundheitssysteme und Krankenhäuser weltweit an Kapazitätsgrenzen, neben Beatmungsgeräten und Betten fehlen vor allem N95-Gesichtsmasken. Um den Bedarf in New York decken zu können, zog das Mount Sinai Health System alle Register.
• N95-Masken sind aktuell Mangelware
• Lieferstopp belastet Gesundheitssystem in New York
• Warren Buffett stellt Privatjet zur Verfügung
N95-Maske ist weltweit Mangelware
Zu Zeiten der Corona-Krise kann die Nachfrage nach den speziellen N95-Sicherheitsmasken kaum gedeckt werden. Denn für Arbeiter aus dem Gesundheitssystem sind diese Masken unerlässlich, einzig diese Masken schützen Ärzte und Pfleger größtenteils vor Infektionen.
So filtern sie 95 Prozent aller sehr kleinen Schmutz- und Virenpartikel aus der Luft. Ihre Herstellung unterliegt einem strengen Prüfsystem, um die Sicherheit der N95 zu gewährleisten. Zudem passen sich die N95-Masken, anders als reguläre chirurgische Masken, den Gesichtspartien des Trägers an und sind dementsprechend isolierend.
Vor allem in den USA, wo die Zahl der Infizierten in den vergangenen Wochen exponentiell gestiegen ist, herrscht ein Mangel dieser Gesichtsmasken. Das liegt nicht nur an der globalen Knappheit, sondern auch die Produktion der N95 gestaltet sich kompliziert, hierfür wird spezielle Gerätschaft benötigt, um den Regularien gerecht zu werden.
Und dieser Angebotsmangel könnte dem stark belasteten Gesundheitssystem der USA große Probleme bereiten.
500.000 bestellte Masken gelangen nicht nach New York
Um Abhilfe zu schaffen, hat das Mount Sinai Health System in New York 130.000 N95-Masken privat aus China einfliegen lassen. Hilfe bekam die Organisation von einem Goldman Sachs-Senior Partner und dem Investmentmanager Warren Buffett.
Im Januar belieferte Mount Sinai noch das chinesische Krankenhaus Taikang Xianlin Drum in Nanjing, um dieses beim Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen. Ende März wollte das chinesische Krankenhaus den Gefallen nun erwidern und die direkte Verknüpfung zu chinesischen Produzenten nutzen.
So kauften die Chinesen rund 500.000 N95-Masken und 1,2 Millionen chirurgische Masken im Namen von Mount Sinai. Doch aufgrund der internationalen Reiserestriktionen, konnte nicht die gesamte Lieferung nach Amerika eingeflogen werden und so unterbrach die Lieferkette bereits am 23. März.
Ein großes Problem, welches das amerikanische Krankenhaus an die Belastungs- und Kapazitätsgrenzen bringen würde.
Warren Buffett stellt Privatjet zur Verfügung
Rich Friedman, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Krankenhauses und Goldman Sachs-Partner, erkannte das Dilemma und zog dabei, im Namen von Mount Sinai, an allen verfügbaren Strängen, um die Nachfrage nach den Masken teilweise decken zu können.
"Als wir realisierten, dass wir von der Knappheit betroffen sein werden, war mir klar, dass wir das Zeug unbedingt bekommen mussten", kommentierte Friedman im Interview mit Business Insider.
Friedman ließ seinen Worten Taten folgen und kontaktierte Goldman Sachs-CEO David Solomon, welcher einen Kontakt zu Warren Buffett herstellen sollte. Buffetts Berkshire Hathaway besitzt das Charterunternehmen NetJets, wodurch der Investor eine Verbindung zwischen Adam Johnson, Vorstandsvorsitzender bei NetJets, und Friedman herstellen konnte.
Dem Gespräch zwischen Friedman und Johnson folgend, stellte NetJets ein Flugzeug zur Verfügung, um die Lieferung aus China abholen zu können. So gelangen die ersten 130.000 N95-Masken nach New York. Die restliche Lieferung soll ebenfalls schnellstmöglich privat nach New York geliefert werden.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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