Inflation & steigende Zinsen

Sorgen vor möglicher Rezession: US-Wirtschaft verliert im vierten Quartal an Fahrt

26.01.23 14:47 Uhr

Sorgen vor möglicher Rezession: US-Wirtschaft verliert im vierten Quartal an Fahrt | finanzen.net

Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich im vierten Quartal 2022 leicht abgekühlt, womit ein Jahr mit hoher Inflation und steigenden Zinsen beendet wurde.

Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,8 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das US-BIP um bestätigt 3,2 Prozent gewachsen.

Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg im vierten Quartal um 3,2 Prozent nach einem Plus von 4,3 Prozent im Vorquartal.

Der BIP-Deflator betrug 3,5 Prozent nach 4,4 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten im Konsens eine Rate von 3,2 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen, wobei Importpreise ausgeklammert bleiben. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.

Trotz der Anzeichen von Widerstandsfähigkeit sind viele Ökonomen besorgt über die Möglichkeit einer Rezession in den USA in diesem Jahr. Sie erwarten, dass die Bemühungen der Federal Reserve, die hohe Inflation durch rasche Zinserhöhungen einzudämmen, breite Ausgabenkürzungen und Arbeitsplatzverluste nach sich ziehen werden.

Die weitere Entwicklung der Wirtschaft hängt weitgehend davon ab, wie es den Verbrauchern in den kommenden Monaten ergehen wird. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Verbraucher zu straucheln beginnen. Die Käufer haben ihre Ausgaben für Unterhaltungselektronik, Möbel und Kleidung zurückgefahren. Dennoch geht die Inflation von ihren historischen Höchstständen zurück, während gleichzeitig die Löhne in einem angespannten Arbeitsmarkt weiter kräftig steigen. Diese Dynamik könnte die Fähigkeit und Bereitschaft der Verbraucher, Geld auszugeben, fördern.

Mitarbeit: Andreas Plecko

DJG/DJN/apo/kla

WASHINGTON (Dow Jones)

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