Ottobock-Aktie vor IPO: Prothesenhersteller bereitet milliardenschweren Börsengang vor

Der Weltmarktführer für Prothesen Ottobock treibt seine Börsenpläne voran und peilt einen Milliarden-IPO noch in diesem Herbst an.
• Börsengang geplant: Ottobock peilt IPO zwischen Ende September und Mitte Oktober an
• Starke Zahlen: Umsatz wächst zweistellig, operative Marge steigt ebenfalls
• Zukunft im Blick: Kapital für Neuro-Schnittstellen und Hightech-Prothesen vorgesehen
Ottobock startet neuen Anlauf für Börsengang
Ottobock, einer der weltweit führenden Hersteller von Prothesen und orthopädischen Hilfsmitteln, nimmt nach jahrelanger Vorbereitung einen erneuten Anlauf für den Sprung aufs Börsenparkett, wie etwa das Handelsblatt berichtet. Laut Finanzkreisen wird das IPO zwischen Ende September und Mitte Oktober erwartet. Dabei könnte das Unternehmen aus Niedersachsen mit mehr als sechs Milliarden Euro bewertet werden.
"Bisher ist keine Entscheidung für einen Börsengang gefallen, deswegen können wir auch über solche Details nicht spekulieren. Zu Bewertungsfragen äußern wir uns grundsätzlich nicht", kommentierte das Unternehmen auf Nachfrage des Handelsblatt.
Eigentümerfamilie plant Anteilsverkauf
Die Eigentümerfamilie Näder plant, über ihre Holding bis zu 30 Prozent der Anteile an Investoren zu verkaufen - allerdings wohl nicht in einem Schritt. Ein Teil der Mittel dürfte in den Abbau eines milliardenschweren Kredits fließen, der im Zuge des Rückkaufs von Anteilen vom Finanzinvestor EQT aufgenommen wurde, heißt es in dem Bericht. Darüber hinaus soll der Börsengang frisches Kapital für die Entwicklung neuer Technologien sichern.
Starke Halbjahreszahlen als Rückenwind
Operativ steht Ottobock glänzend da: Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr 2025 um fünf Prozent auf 801 Millionen Euro, organisch sogar um zehn Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um mehr als 30 Prozent auf 180 Millionen Euro zu. Die Marge stieg von 18,1 auf 22,5 Prozent. Auch der Free Cashflow verbesserte sich deutlich und erreichte 93 Millionen Euro.
"Wir sind bereit für einen möglichen Börsengang", betonte der Ottobock-Vorstand Oliver Jakobi im Gespräch mit dem Handelsblatt. Außerdem ergänzte er: "Wir arbeiten als Management-Team seit drei Jahren erfolgreich zusammen und haben die Grundlagen geschaffen, auch weiter nachhaltig profitabel zu wachsen. Wir sind der Taktgeber im Markt".
Innovation als Wachstumstreiber
Ottobock beschäftigt weltweit über 9.000 Mitarbeitende und ist in mehr als 140 Ländern aktiv. Neben innovativen Prothesen entwickelt das Unternehmen auch Orthesen und Exoskelette für die Industrie. Künftige Wachstumsfelder sieht CEO Jakobi in neuronalen Schnittstellen, mit denen Prothesen künftig direkt über Nervensignale gesteuert werden könnten, wie das Handelsblatt berichtet. Kooperationen mit Universitäten und Startups wie Phantom Neuro und Onward Medical sollen diese Vision Realität werden lassen.
IPO soll Kapitalbasis stärken
Mit dem geplanten IPO will Ottobock nicht nur seine Kapitalbasis verbreitern, sondern auch seine Position als globaler Innovationsführer in der Medizintechnik langfristig festigen.
Redaktion finanzen.net
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