Hugo Boss: Viel Tristesse, aber auch Lichtblicke
SmartCaps ist ein Angebot des redaktionellen Partners StockXperts.
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich.

Hugo Boss bekommt die schwache Konsumstimmung deutlich zu spüren, zeigt aber beim Ergebnis Standfestigkeit. Dank günstiger Bewertung und anhaltender Übernahmefantasie bleibt das Papier interessant.
Wenig erbaulich lesen sich auf den ersten Blick die Q3-Zahlen von Hugo Boss. Bedingt durch die verhaltene Konsumlaune in vielen Weltregionen musste Deutschlands Modeprimus in den ersten neun Monaten ein Umsatzminus von 2 Prozent auf 2,99 Mrd. Euro hinnehmen, wobei der Rückgang im dritten Quartal mit -4 Prozent sogar noch etwas stärker ausfiel. Lediglich das Digitalgeschäft, das inzwischen schon 20 Prozent der Erlöse ausmacht, konnte sich mit einem Plus von 4 Prozent weiter positiv entwickeln.
Immerhin robust zeigt sich auch die Ertragsseite. Dank strikter Kostendisziplin konnten die Metzinger die Bruttomarge sogar leicht von 61,5 auf 61,8 Prozent verbessern, was auch dem EBIT zu einem leichten Anstieg um 1 Prozent auf 237 Mio. Euro verhalf. Noch etwas besser entwickelte sich der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn, der vor allem wegen geringerer Zins- und Währungsaufwendungen sogar um 9 Prozent auf 141 Mio. Euro vorankam.
Für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten aber weiter vorsichtig. Zwar wurde die Jahresprognose im Grundsatz bestätigt, die einen Zielkorridor von 4,2 bis 4,4 Mrd. Euro Umsatz sowie 380 bis 440 Mio. Euro EBIT vorsieht. Das Leitungsteam um CEO Grieder geht nun aber nur noch davon aus, dass beide Kennzahlen am unteren Ende der Prognosespannen liegen werden.
Das läuft zumindest beim Umsatz auf eine Schrumpfung hinaus, nachdem im Vorjahr noch 4,3 Mrd. Euro zu Buche standen. Beim EBIT (2024: 362 Mio. Euro) allerdings erwarten die Schwaben damit weiterhin ein Wachstum von mindestens 5 Prozent. Dieses uneinheitliche Bild weiß offenbar auch die Börse noch nicht richtig einzuordnen, denn nach schwachem Start drehte die Aktie vorübergehend ins Plus, um dann wieder abzutauchen.
Festhalten lässt sich aber zumindest, dass beim KGV, das sich auf Basis der aktuellen Prognose für 2025 auf unter 12 stellt, nicht allzu viel einpreist ist und somit im Falle einer Geschäftsbelebung ein großer Kurshebel besteht. Von daher erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau durchaus haltenswert. Zumal auch immer noch eine mögliche Übernahme durch den britischen Handelskonzern Frasers im Raum steht, der direkt und indirekt bereits über 50 Prozent der Boss-Anteile kontrolliert.
Bessere Perspektiven könnte die Aktie von 2G bieten, die zwar zuletzt einen Rückschlag hinnehmen musste, aber von dem hohen Wachstumspotenzial der Gesellschaft für 2026 profitieren könnte. Mehr dazu hier: zum Artikel
Das hohe Wachstumspotenzial treibt auch die Aktie von Alzchem, die sich anschickt, neue Rekorde zu markieren. Mehr dazu hier: zum Artikel
Über uns: Das Team von SmartCaps zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem „Anlegerbrief“ zu den erfolgreichsten Nebenwerteinvestoren in Deutschland. Das Musterdepot des Anlegerbriefs hat seit 1999 eine Rendite von mehr als 3.052 Prozent oder 14,0 Prozent p.a. (Stand 01.11.25) erzielt. Mehr dazu finden Sie hier.
Hinweise zu potenziellen Interessenkonflikten:
Eine StockXperts nahestehende Gesellschaft hat die Aktie des Unternehmens gekauft und/oder diese in ein von ihr betreutes Musterdepot oder Anlagevehikel (bspw. ein Zertifikat) aufgenommen.