Kursrutsch in Griechenland setzt sich fort
Der Ausverkauf an den griechischen Finanzmärkten geht weiter, wenn auch mit etwas geringerem Tempo. Am Mittwochvormittag ging es mit Aktien und Staatsanleihen weiter bergab.
Grund ist die hohe Nervosität angesichts der vorgezogenen Präsidentschaftswahlen ab dem 17. Dezember. Wegen knapper politischer Mehrheitsverhältnisse droht eine Neuwahl des Parlaments im kommenden Jahr, aus denen die eurokritische Partei Syriza als Gewinner hervorgehen könnte. Für den Fortgang der Hilfen durch die internationalen Geldgeber wären die Folgen laut Analysten kaum vorhersehbar.
An der Athener Börse fiel der Leitindex ASE zeitweise um weitere vier Prozent zurück, nachdem er am Vortag mit 13 Prozent so stark wie seit 27 Jahren nicht mehr eingebrochen war. Im Laufe des Mittwochvormittag reduzierten sich die Verluste auf etwas mehr als ein Prozent. Abermals gaben vor allem Bankaktien nach.
Für Staatsanleihen ging es ebenfalls weiter bergab, im Gegenzug erhöhten sich die Renditen: Zehnjährige Papiere rentierten mit 8,5 Prozent und damit 0,6 Punkte höher als am Dienstag. Wie groß die Unsicherheit ist, zeigt die inverse Renditekurve: Die Zinsen für kurzlaufende Staatsanleihen Athens liegen derzeit höher als für längerlaufende Titel. Dieses ungewöhnlich Bild spricht für hohe Ungewissheit in der kurzen Frist.
Wie schon am Dienstag strahlte die Entwicklung am griechischen Anleihemarkt auf die Märkte anderer angeschlagener Euroländer aus. In Portugal, Spanien und Italien gerieten Staatsanleihen unter Druck. Allerdings waren die Verluste bei weitem nicht so stark wie in Griechenland.
ATHEN/FRANKFURT (dpa-AFX)
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