Ökonom: Es gibt eine Kredit-Blase und sie wird Aktien mit in den Abgrund reißen
Ein Ökonom vergleicht die derzeitige Entwicklung am Markt für Unternehmensanleihen mit der Hypothekenblase vor zehn Jahren und warnt vor einer großen Gefahr, die sich daraus für die Aktienmärkte ergibt.
David Rosenberg, oberster Ökonom und Stratege des Vermögensverwalters Gluskin Sheff, warnt Aktienanleger vor einem Ende des Bullenmarktes. Die Gefahr gehe dabei von den Unternehmens-Bonds aus.
Auf den Spread kommt es an
Wie der Experte gegenüber dem US-Sender "CNBC" erklärte, rechnet er innerhalb der nächsten sechs Monate mit einer dramatischen Vergrößerung des Kredit-Spreads. Zur Begründung verwies er dabei auf die straffere Geldpolitik der Fed, die den Märkten Geld entzieht.
Beim Kredit-Spread handelt es sich um den Renditeunterschied zwischen Unternehmens-Bonds und Staatsanleihen. Wird die Differenz größer, so sehen Anleger darin einen Hinweis, dass die Konzernbilanzen risikobehafteter werden und wollen hierfür einen Ausgleich.
"Am Markt für Unternehmensanleihen hat sich inzwischen eine Blase gebildet, so wie vor einer Dekade am Hypothekenmarkt", so Rosenberg. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis sie platze und den Aktienmarkt beeinträchtige.
Der Einfluss der Notenbank
David Rosenberg ist davon überzeugt, dass die Phase wirtschaftlicher Expansion für die US-Wirtschaft zu Ende geht. Und in einem solchen späten Konjunkturzyklus komme der Liquidität eine größere Bedeutung zu als den Unternehmensergebnissen.
Eben diese Liquidität am Markt sinkt, je mehr die Währungshüter die Leitzinsen erhöhen. Das habe Folgen: Laut dem Ökonom platzt eine Blase, die entsteht, wenn die Fed die Märkte mit viel Geld versorgt, später immer.
Redaktion finanzen.net
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