Deutsche Post steigert Umsatz und Gewinn
Die Deutsche Post hat im abgelaufenen Quartal mehr verdient als von Analysten erwartet. Die Aktie zeigt sich daraufhin sehr fest.
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Internationale Expresszustellungen haben der Deutschen Post im zweiten Quartal eine deutliche Steigerung des operativen Konzerngewinns beschert. Das Ergebnis legte deutlich stärker zu als von Analysten erwartet. Am Aktienmarkt kamen die Zahlen sehr gut an. Zwischenzeitlich legte die Aktie um mehr als 3 Prozent auf über 24 Euro zu.
Die Experten hatten der Post im Vorfeld der Quartalsbilanz nur fallende Gewinne zugetraut. Doch es kam anders, vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente der Bonner Konzern mit 654 Millionen Euro fast 6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ohne diverse Sondereffekte, unter anderem negative Währungseinflüsse, wäre das operative Ergebnis um fast 11 Prozent gestiegen. Unterm Strich waren es nach Steuern und Dritten 461 Millionen, das waren 52 Millionen Euro mehr als erwartet. Der Umsatz legte auf 13,695 Milliarden von 13,605 Milliarden Euro zu.
Den Gewinnsprung haben die Bonner vor allem der Express-Sparte, also dem Geschäft mit internationalen Kurier- und Express-Sendungen, zu verdanken. Vor allem in Asien, Afrika und auf den beiden amerikanischen Kontinenten konnte das Unternehmen in dieser Sparte zulegen. Das operative Ergebnis stieg hier um knapp 18 Prozent auf 332 Millionen Euro, was etwas mehr als die Hälfte des operativen Konzerngewinns im zweiten Quartal ausmachte.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte die Post. Konzernweit will das Unternehmen 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern verdienen. Die Sparte Post-eCommerce-Parcel, ehemals Brief, soll nun rund 100 Millionen mehr beisteuern als zuvor angenommen. Der Beitrag der Fracht-Sparte Freight und Global Forwarding wird hingegen geringer ausfallen als bisher gedacht. Denn dort hat der Konzern immer noch mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen. Zudem stehen in der Sparte noch weitere Investitionen in die Umstrukturierung der Datenverarbeitung an.
2012 hatte der Konzern begonnen, die IT-Systeme für die Fracht- und Logistiksparte über Straßen-, Luft- und Seeweg neu aufzustellen, um Prozesse zu vereinfachen und dadurch die Produktivität zu steigern. Aktuell habe man mehr als 30 Länder implementiert, etwa 60 stünden allerdings noch aus, sagte Finanzchef Larry Rosen.
"Wir werden dafür mehr Zeit benötigen als ursprünglich angenommen", erklärte Rosen weiter. Deshalb müsse die Post in diesem Jahr und auch im kommenden Jahr noch einmal viel investieren, um dann im Jahr 2016 von den Vorteilen der Neustrukturierung profitieren zu können. Wie hoch die Investitionen sind, wollte Rosen noch nicht beziffern.
Zudem stellt sich der Konzern in der Sparte Supply Chain, also den Lager-, Transport- und Mehrwertleistungen entlang einer gesamten Lieferkette eines Kunden, effizienter auf. Prozesse sollen nun global weiter standardisiert und automatisiert werden. Dadurch werde die Produktivität deutlich gesteigert, zudem habe der Kunde mehr Transparenz über die Abläufe, erklärte Rosen. Wie hoch die Investitionen im Bereich Supply Chain sind, wollte der Finanzchef ebenfalls nicht sagen, allerdings seien sie nur "ein Bruchteil" dessen, was die Post für die IT-Neuerung im Fracht-Bereich ausgebe. Der Betrag wird einmalig im kommenden Jahr anfallen.
Derzeit prüfe man den vollen Umfang aller Maßnahmen und die Auswirkung auf den operativen Gewinn im kommenden Jahr, sagte der Finanzchef. Die Investitionen werden jedoch auf den Gewinn drücken. Das bisherige Ebit-Ziel für 2015 nahmen die Bonner deshalb zurück.
Nun will der DAX-Konzern seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern im kommenden Jahr nur noch deutlich steigern. Auf eine Bandbreite will sich die Post dabei aber nicht mehr festlegen. Zuvor hatte es geheißen, operativ werde die Post im kommenden Jahr 3,35 bis 3,55 Milliarden Euro erwirtschaften. Dieses Ziel hat der Konzern nun etwa um ein Jahr verschoben: Im Jahr 2016 sehen die Bonner den Gewinn vor Zinsen und Steuern in einer Bandbreite von 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro.
Mit all diesen Investitionen will sich der Konzern für die kommenden Jahre rüsten. Denn erst im April hatte sich die Post eine neue Langzeitstrategie bis 2020 verordnet. In den kommenden sechs Jahren wollen die Bonner ein jährliches Gewinnwachstum von mehr als acht Prozent auf dann rund 5 Milliarden Euro erreichen. Dafür braucht es gute Ergebnisse in allen Sparten.
"Daher investieren wir in die weitere Optimierung der Aufstellung unserer Divisionen und setzen damit bewusst den Fokus nicht auf die kurzfristige Rentabilität des Konzerns", sagte Vorstandschef Frank Appel.
Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet reagierte umgehend auf die Zahlen und stufte die Aktie in nach einem "starken zweiten Quartal" von "Reduce" auf "Hold" hoch. Das Kursziel beließ er auf 24 Euro. Die Ergebnisse hätten klar über seinen Erwartungen und auch den durchschnittlichen Marktprognosen (Konsens) gelegen. Das modifizierte Ziel für 2016 liege auf Höhe seiner Schätzungen, so Rothenbacher.
Es gibt aber auch deutlich zurückhaltendere Stimmen: so bekräftigte Commerzbank-Analyst Johannes Braun seine Empfehlung die Aktienbestände abzubauen. Das operative Quartalsergebnis (Ebit) habe zwar dank niedrigerer Kosten in der Konzernzentrale etwas über seinen und den Marktschätzungen gelegen. Die Ergebnisse der operativen Segmente seien aber nur wie erwartet ausgefallen. Die Senkung der für das kommende Jahr angepeilten Ziele sollte aus seiner Sicht die Aktie belasten. Die mit den für 2020 anvisierten Zielen verbundenen Kosten seien wohl klar höher als bisher gedacht.
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