Experte: Darum können Anleger trotz schwacher Berichtssaison mit Aktiengewinnen rechnen
US-Anleger stellen sich auf eine weitere Ergebnisrezession ein. Doch laut einem Marktexperten muss das den Aktienkursen nicht schaden - im Gegenteil.
Nachdem es bereits im zweiten Quartal am US-Aktienmarkt eine Ergebnisrezession gab, wird eine solche nun auch für das dritte Quartal befürchtet. Von einer solchen spricht man, wenn die Ergebnisse der Unternehmen in zwei aufeinander folgenden Quartalen rückläufig sind.
Kein Grund zur Sorge
Doch laut Mark Hulbert, einem Aktienexperten und Kolumnisten bei "MarketWatch", sollten Anleger nicht zu besorgt sein. Er verwies darauf, dass sich Aktienkurse in der Vergangenheit bei sinkenden Quartalsergebnissen sogar besser entwickelten als bei steigenden Ergebnissen.
Dies sei darauf zurückzuführen, dass es eine Ergebnisrezession wahrscheinlicher macht, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen senken wird. Und solange die Gewinne der Konzerne keinen drastischen Einbruch erleben, lieben Anleger Zinssenkungen mehr, als sie schwächere Quartalszahlen hassen, erklärte Hulbert.
Blick in die Vergangenheit
Dass Hulbert mit seiner Beschwichtigung Recht haben könnte, belegt ein Blick zurück. So war etwa das Schlussquartal 2018 zwar von starken Ergebnissen geprägt, der S&P 500-Index fiel jedoch um 14 Prozent. Umgekehrt war es dann im folgenden ersten Quartal 2019: Obwohl die börsennotierten Konzerne schwache Bilanzzahlen ablieferten, kletterte der S&P 500 um 13 Prozent.
Ned Davis Research hat sich dazu die Daten bis zurück ins Jahr 1927 angeschaut und festgestellt, dass sich der US-Aktienmarkt ausgerechnet dann am besten entwickelte, wenn die Ergebnisse der S&P 500-Unternehmen um 10 bis 25 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals lagen. In diesen Zeiten kletterte der S&P 500 um durchschnittlich 25 Prozent.
Deutlich schlechter war die Performance hingegen in solchen Quartalen, in denen die Ergebnisse um mehr als 20 Prozent wuchsen, dann konnte der S&P 500-Index durchschnittlich um gerademal 2,6 Prozent zulegen. Nur bei einem sehr starken Einbruch der Ergebnisse - bei einem Minus von mehr als 25 Prozent - wies der S&P 500-Index im Durchschnitt Verluste aus.
Kein Grund zur Besorgnis
Deshalb meint Mark Hulbert, dass es nicht automatisch schlecht für die Aktienkurse sein muss, sollten die US-Unternehmen in der anstehenden Berichtssaison enttäuschen.
Redaktion finanzen.net
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