BUX-Kolumne

Was die Ratings der Analysten bedeuten

22.10.18 09:46 Uhr

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Was die Ratings der Analysten bedeuten | finanzen.net

Wusstest du, dass US-Aktien durchschnittlich 200 Bewertungen von verschiedenen Analysten pro Jahr erhalten?

Viele Anleger verlassen sich auf das, was Analysten sagen, um Entscheidungen in Bezug auf ihr Portfolio zu treffen. Obwohl es stimmt, dass die Informationen, die sie anbieten, verwendet werden können, um einen guten Hinweis auf die aktuelle Situation zu erhalten, bieten sie keine hundertprozentige Sicherheit.

Was ist ein Rating?

Ein Rating zu den Aktien eines Unternehmens soll Anlegern eine Einschätzung der erwarteten zukünftigen Performance dieser Aktien in einem bestimmten Zeitraum ermöglichen. Das Rating wird von professionellen Analysten vergeben, die die Situation der Unternehmen für eine gewisse Zeit untersuchen und basierend auf dem Ergebnis, das sie erhalten, ein Rating für die zukünftige Entwicklung der Aktien des betreffenden Unternehmens abgeben.

Die Klassifizierung des Ratings

Die traditionellste Klassifizierung für die Bewertung von Unternehmensanteilen ist normalerweise wie folgt.

• Kaufen / Buy
• Halten / Hold
• Verkaufen / Sell

Manchmal werden noch zwei Begriffe hinzugefügt: • Overweight: Ähnlich eines "moderaten Kaufs", was darauf hindeutet, dass die Wertentwicklung leicht über der Marktperformance liegt.
• Underweight: Das wäre ein "moderater Verkauf". Die Wertentwicklung würde leicht unter der Marktperformance liegen.

Das Problem für Anleger ist, dass es keine Standardklassifikation gibt und dass es ein wahres Chaos an Definitionen gibt, da jedes Analystenhaus seine eigene Klassifizierung hat.

So kann das "Buy"-Rating je nach Analyst eine andere Bedeutung haben. Für einige kann es ihre höchste Bewertung sein, andere können ein "Strong Buy"-Rating als höchste Bewertung haben. Ein anderes Beispiel, das für Verwirrung sorgt ist, dass einige Analysten ihre Bewertung mit Aussichten von 6 bis 12 Monaten anbieten, andere von 12 bis 18 Monaten und etc ...

Kursziel

Wenn ein Analyst ein Rating anbietet, gibt er dazu immer ein Kursziel an. Dieser Zielpreis dient dazu, zu verdeutlichen, wie hoch der Preis einer Aktie steigen kann und was die Erwartungen sein können. Das Kursziel wird immer den Preis widerspiegeln, den der Analyst für die betreffende Aktion für angemessen hält.

Hier ist es zum Glück einfach: Wenn das Kursziel höher ist, lautet die Empfehlung "Kaufen" und umgekehrt, wenn es ausfällt.

Wie kommen Analysten zu ihren Schlussfolgerungen?

Wie bei der Klassifizierung tut jeder Analytiker es auf seine Weise. Einige können mehr als 60 verschiedene Arten von Variablen verwenden, um ihre Analyse durchzuführen und eine Bewertung abzugeben.

Dennoch gibt es 4 fast grundlegende Methoden, die die meisten Analysten verwenden:

• Fundamentale Analyse: Analysten berechnen basierend auf einer fundamentalen Analyse, was das Unternehmen wert ist. EPS, der aktuelle Kurs, Cashflow, Dividenden etc ...
• Vergleich: Das Verkaufsvolumen, die Betriebsmargen, die Einnahmen usw. werden mit denen der Konkurrenten desselben Sektors verglichen.
• Makroökonomische Bedingungen: Analysten berücksichtigen auch den Einfluss makroökonomischer Bedingungen auf die Performance von Aktien
• Stimmung und Marktbedingungen: Es berücksichtigt das Stadium des Konjunkturzyklus, in dem wir uns befinden (wenn der Markt sich in einer Aufwärts- oder Abwärtsbewegung befindet) usw.
Die Risiken, wenn du den Empfehlungen folgst

Die größte Kritik, die Analysten bekommen, ist, dass sie Daten aus der Vergangenheit verwenden, um vorherzusagen, was in der Zukunft passieren könnte - und was in der Vergangenheit passiert ist, ist keine Garantie für irgendetwas.

Darüber hinaus können Analysten aus einer Vielzahl von Gründen voreingenommen sein (zum Beispiel könnten sie Anteile am Unternehmen haben) und könnten ein unrealistisches Rating bieten. Sie könnten sogar von Unternehmen bezahlt werden, um Bewertungen "on demand" anzubieten. Zwar sind die meisten der durchgeführten Analysen in der Regel objektiv und vernünftig, doch ist dies nicht immer der Fall. Der wahrscheinlich schlimmste Fall war der von Enron: Am Tag vor seiner Insolvenz war er immer noch der Star-Wert von Banken wie Credit Suisse, JP Morgan, Citigroup und Lehman Brothers. Goldman Sachs hatte nur drei Monate zuvor eine Kaufempfehlung ausgesprochen.

Aber es ist wahr, dass die meisten Investmentbanken versuchen, dieses Problem zu beseitigen und verbieten ihren Analysten, Aktien der von ihnen analysierten Unternehmen zu besitzen.

Und wem soll man nun glauben?

Nun, wie wir zu Beginn gesagt haben, es ist keine exakte Wissenschaft, daher gibt es Analysten, die mit ihren Vorhersagen zuverlässiger sind als andere.

Wenn ein Unternehmen ein Rating für seine Aktien erhält, wird der Einfluss auf den Preis daher stärker sein, wenn es von großen Analystenhäuser oder Investmentbanken wie Morgan Stanley oder Goldman Sachs kommt. Wenn die Person, die eine Bewertung macht, weniger bekannt ist, ist der Einfluss normalerweise geringer, obwohl sie trotzdem den Preis beeinflussen kann. Du sollst jetzt Analysten nicht NICHT vertrauen. Ihre Ratings sind ein guter Anhaltspunkt, um das Potenzial der Aktien zu erkennen. Trotzdem solltest du es nicht als einzige Referenz verwenden.

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