Multi Asset-Markttrends - China, USA und die Notenbanken
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Andrew Etherington, Fondsmanager für die Multi-Asset-Reihe von AXA Investment Managers, gibt eine Einschätzung zu Themen und Trends, die den Markt in Q2 bewegt haben. Es geht um gelockerte Geldpolitik, China und die USA.
2019 hat sich der Markt erholt - und trotz ein paar Marktschwankungen im April war da auch das zweite Quartal keine Ausnahme. Die Neubelebung des Handelsstreits zwischen den USA und China und die Andeutungen der wichtigsten Zentralbanken, wieder zu Zinssenkungen überzugehen, haben die Märkte in den letzten drei Monaten besonders beeinflusst.
Der Ausgangspunkt zum Ende des letzten Jahres war, dass wir in absehbarer Zeit mit Zinserhöhungen rechnen müssen. Das hat sich komplett geändert und jetzt gehen wir von deutlichen Kürzungen aus. Gegen Ende 2018, während des Ausverkaufs an den Risikomärkten, war man sich einig, dass wir dieses Jahr zwei oder drei Zinserhöhungen der Fed sehen würden. Doch jetzt preist der Markt bis zum Jahresende mindestens drei Kürzungen von 25 Basispunkten ein. Das ist eine massive Richtungsänderung.
Gleichzeitig hat man den Eindruck, dass einer der Haupttreiber der Zentralbankpolitik die Inflationsaussichten waren und dass die Notenbankchefs jetzt von dieser Sicht abweichen. Es scheint, sie haben nach Jahren schwacher Inflation verstanden, dass ihre Inflationsziele vielleicht zu optimistisch sind, oder über einen kurzen Zeitraum sogar unrealistisch.
Die Notenbanken planen nun, den laufenden Zyklus zu verlängern. Für den Fall, dass sich die internationalen Handelsspannungen weiter verschlechtern könnten, suchen sie nach einer gewissen Risikoabsicherung. All das hat zu einer beachtlichen Wertentwicklung festverzinslicher Wertpapiere beigetragen und die Risikomärkte unterstützt.
Zweifellos besteht die Gefahr, dass sich der Zollstreit zwischen den USA und China auch nach Europa verlagern könnte, denn der US-Präsident hat deutlich gemacht, dass er mit der Handelspolitik in der EU unzufrieden ist. Er sieht insbesondere Deutschland und die deutsche Automobilindustrie als Problem an.
Auch der Konjunkturabschwung in China war ein Thema. Die chinesische Wirtschaft hat sich schneller verschlechtert, als es sich die chinesischen Behörden gewünscht hätten, obwohl ihre politische Reaktion nicht nur auf kurzfristige, sondern auf nachhaltige Effekte abgezielt hatte. Dies hat vor allem in Europa zu einer schwachen Nachfrage geführt und wirkt sich auf die Wachstumsaussichten der europäischen Wirtschaft aus. Derzeit ist die Stimmung der Anleger gegenüber europäischen Vermögenswerten eher schlecht.
USA: Wirtschaftswachstum hält den Kurs
DIe US-Konjunktur sieht hingegen gar nicht so schlecht aus. Man sollte meinen, dass die Reaktion der US-Notenbank Fed enger mit einem Zoll- und einem Währungskrieg mit China (und der Eurozone) verbunden ist. Das zugrundeliegende Wirtschaftswachstum bleibt nahe des Potenzials, die Arbeitslosigkeit liegt unter vier Prozent und die US-Inlandswirtschaft entwickelt sich trotz der Schwäche in der verarbeitenden Industrie insgesamt weiterhin gut. Und nachdem die US-Notenbank im vergangenen Jahr die Zinsen angezogen hatte, hat sie jetzt etwas mehr Spielraum, sollte sie die Zinsen wieder senken müssen. Diese Situation hat den Preis von Risiko-Anlagen nach oben getrieben. Zu Beginn des Jahres waren Risiko-Anlagen nicht teuer, weil sie die extremen Kursrückgänge am Jahresende hinnehmen mussten.
Jetzt scheint der Markt hingegen davon überzeugt, dass der so genannte "Zentralbank Put" für immer bleiben wird. Wenn festverzinsliche Anleihen mit negativen Zinsen handeln, dann müssen Anleger natürlich woanders nach guten Anlagemöglichkeiten suchen - und das hat automatisch dazu geführt, dass Aktien heute attraktiver aussehen. Die Aktienmärkte haben sich gut erholt - zwar gab es einen Schluckauf im April, Anfang Mai, der die Märkte korrigiert hat, aber die Hauptmärkte haben sich davon schon wieder erholt.
China: Bemühungen zahlen sich langsam aus
Im Hinblick auf China können wir beobachten, dass sie die Finanzpolitik seit letztem Sommer lockert, Zinsen und Steuern senkt und Liquidität für lokale Behörden bereitstellt - und man sieht erste Anzeichen dafür, dass sich die Bemühungen langsam auszahlen. Diese Entwicklung ist wichtig für China, um die Erholung, die das Land erwartet, auch zu erreichen.
Die Erholungsphase ist dieses Mal länger als sie in vergangenen, konjunkturschwachen Phasen war. Damals hatte die chinesische Regierung wirklich alles versucht, um die Situation in der Wirtschaft zu verbessern - und wohl auch den Verschuldungsgrad übertrieben stark erhöht.
Wir könnten das dieses Mal erneut sehen, sollte sich der Handelskrieg mit den USA stark verschärfen. Aber es gibt Hoffnung, dass es Präsident Xi und Trump schaffen, zu einer Einigung zu kommen. Es gibt vernünftige und stichhaltige Argumente auf beiden Seiten, aber auch unverhältnismäßiges Verhalten auf beiden Seiten.
Wir beobachten außerdem Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die insbesondere durch die Automobilbranche stark an die chinesische Inlandsnachfrage gekoppelt ist. Natürlich ist die deutsche Automobilindustrie ein Schwergewicht im DAX und der deutschen Gesamtwirtschaft. Wir warten aber noch auf diese positiven Anzeichen.
Handelskrieg drückt auf die Stimmung
Deutsche Industrieklimaindizes sind immer noch recht deprimierend und der Aufschwung ist noch nicht erfolgt. Es könnte erste Anzeichen einer Stabilisierung geben - sicherlich wollen wir keine Verschlechterung der Stimmung sehen, denn das würde sich wahrscheinlich auf den Rest der Wirtschaft auswirken, und die Stimmung im Dienstleistungssektor hat sich bisher in ganz Europa gut gehalten.
Die Stimmung in der Industrie bleibt aufgrund des Handelskriegs der USA nach wie vor schlecht, und wir erwarten, dass Handelskonflikte danach auch Europa übergreifen werden. Trump hat es sehr deutlich gemacht, dass er in diesem Zusammenhang auch Europa im Visier hat, insbesondere Deutschland.
Vorteilhafte Aussichten der Notenbanken
Die Märkte sind trotz aller Rückschläge im Vergleich zu Ende letzten Jahres gestiegen. Und die Zentralbanken sind von ihren Bemühungen, den Zyklus zu verlängern, zu umfassenderen Maßnahmen übergegangen - aufgrund der Risiken eines ausgereiften Handelskrieges, der in einen Währungskrieg ausarten könnte; erstaunlicherweise waren in dieser Zeit trotzdem alle Märkte im Aufwind.
Das zeigt, dass die meisten Anleger im Abseits standen und dass die Märkte trotz sehr geringer Allokation ansteigen - insbesondere im Aktienmarkt. Die Aktienmärkte steigen trotz der Verkäufe. Wenn sich alle Anlageklassen in die gleiche, positive Richtung bewegen, dann ist das für die Kunden großartig. Trotzdem macht es das Abwarten auf die nächste Phase immer schwieriger. Das ist ein kompliziertes Umfeld für die Anlagenauswahl, weil es die Austauschbeziehungen, die man sonst sieht, nicht gibt. Wir müssen uns also woanders nach einer gewissen Absicherung umsehen, für den Fall, dass sich die Stimmung ändert.
Die Notenbankpolitik hat die Volatilität der festverzinslichen Wertpapiere erhöht, aber bei Devisen und Aktien hinkt sie hinterher. Das ist zur Zeit ein sehr interessantes Thema. Und die Zentralbanken haben es sehr deutlich gemacht, dass sie präsent sein und alle Instrumente nutzen werden, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht nur Zinssenkungen.
Möglicherweise werden wir also noch mehr quantitative Lockerung sehen. Politisch wäre das eine Herausforderung. Hoffen wir also, dass es zu einer Lösung der Handelsstreitigkeiten kommen wird. Und mit so vorteilhaften Aussichten der Notenbanken könnten Risiko-Anlagen einen zusätzlichen Auftrieb bekommen, was auch für Kunden und ihre Ersparnisse positiv sein könnte.
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