Kuba will seine Staatsschulden mit Rum begleichen

Kuba hat aus der Zeit des Kalten Krieges noch Schulden in Europa. Diese will der Inselstaat aus der Karibik jetzt mit einem ungewöhnlichen Zahlungsmittel begleichen.
In der Zeit des Kalten Krieges lieh sich Kuba rund 276 Millionen Euro von der ehemaligen Tschechoslowakei. Die Schulden stammen aus der Zeit als beide Staaten Teil des kommunistischen Blocks waren. Dies teilte das Finanzministerium in Prag mit. Nun hätte aber Tschechien gerne sein Geld zurück. Der karibische Inselstaat mit seinem Präsidenten Raúl Castro, dem Bruder des im November diesen Jahres verstorbenen kubanischen Revolutionärs Fidel Castro, soll diese nun zurückzahlen.
Rum als Schuldenausgleich
Die Millionensumme hat Kuba aber gerade nicht zur Hand, deshalb will der Inselstaat laut einer Pressemitteilung seine Schulden in Form von Naturalien begleichen. Dabei soll es sich um das Nationalgetränk, den kubanischen Rum handeln. Diesen habe das Land laut dem tschechischen Finanzminister als Zahlungsmittel ins Spiel gebracht. Würden die Tschechen das kubanische Angebot annehmen, wäre das Land der Biertrinker für mehr als 100 Jahre mit dem hochprozentigen kubanischen Getränk versorgt.
Auch Medikamente im Gespräch
Ebenfalls als Ersatz für Bargeld soll Kuba einen Schuldenausgleich durch Medikamente angeboten haben. Das nicht ohne Grund. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO das Gesundheitssystem des Inselstaates aufgrund seiner Kapazität und Nachhaltigkeit als nacheiferungswürdiges Vorbild betitelt. Der Haken an der Sache: Die kubanische Medizin hat in der Europäischen Union keine Zulassung.
Der Sprecher des tschechischen Finanzministeriums, Michal Zurovec, betonte jedoch, dass Tschechien eine Rückzahlung der Schulden in Euro präferiere.
Redaktion finanzen.net
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