Trotz Wall Street-Rally: Pessimisten in den USA auf Rekordniveau
Mit einer Bären-Laune auf Rekordniveau zeigen sich US-Anleger trotz der Rekordjagd an der Wall Street.
Marktbeobachter unterstreichen, dass bei einem derart hohen Pessimismus wohl kaum Rückschläge zu befürchten seien. Wie die aktuelle Umfrage des US-Anlegerverbandes AAII zeigt, stieg das Lager der Pessimisten um 2,1 Prozentpunkte auf nunmehr 41,8 Prozent aller Anleger an. Das liegt auf absoluten Rekordniveaus, denn im historischen Durchschnitt sind nur 30,5 Prozent der US-Anleger skeptisch.
Das Lager der Optimisten reduzierte sich umgekehrt um 1,3 Prozentpunkte auf 30,8 Prozent. Dies liegt knapp unter dem historischen Schnitt von 38,0 Prozent. US-Anleger unterstreichen damit die Selbtsicherheit hinter ihrer negativen Weltsicht, denn als Neutral bezeichnen sich nur noch 27,4 Prozent. Dies liegt deutlich unter dem historischen Mittel von 31,5 Prozent.
In Deutschland haben nur Profis gekauft
Etwas anders stellt sich die Lage in Deutschland dar. Hier stellt Sentiment-Experte Joachim Goldberg im Rahmen seiner wöchentlichen Umfrage fest, dass sich Anleger zunehmend bullish positionieren. Die Bärenseite sei aber immer noch "gut bevölkert", so dass sich per Saldo ein neutrales Szenario mit positivem Anklang ergebe.
Vor allem der Schwenk der US-Notenbank in Bezug auf höhere Inflationsraten habe die hiesigen Anleger zum Richtungswechsel animiert, meint Goldberg. Rund 11 Prozent der Profi-Anleger hätten Aktien gekauft, der Rücksetzer im DAX in Richtung 12.850 Punkte sei zum Einstieg genutzt worden. Bei den Privatanlegern habe sich dagegen kaum etwas getan.
Goldberg erwartet, dass die Polarisierung der Anleger stärkere Ausschläge nach oben wie nach unten verhindere. Erste Nachfrage erwartet er auf der Unterseite zwischen 12.900 und 12.950 Punkten, Gewinnmitnahmen bei etwa 13.500 Punkten.
DJG/mod/ros
FRANKFURT (Dow Jones)
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