Nachhaltiger Befreiungsschlag oder Strohfeuer?

Es gibt Tage, an denen „spricht“ die Börse Klartext. Zuletzt gab es gleich mehrere solcher Tage.
Zunächst zog die Staatsschuldenkrise immer weitere Bahnen und führte zu erheblichen Kursverlusten bei Europas großen Börsenbarometern. Kurz darauf gingen die Märkte – einem Befreiungsschlag gleich – durch die Decke. Viel wurde darüber in den Medien berichtet. Aber wie ordnen sich die Geschehnisse in den langfristigen Zusammenhang ein?
Für eine angemessene Betrachtung eignet sich zum Beispiel der EURO STOXX 50, eines der bekanntesten Börsenbarometer Europas. Der Index beinhaltet 50 große börsennotierte Unternehmen aus der Eurozone. Zu den Schwergewichten zählen derzeit vor allem Total, Banco Santander, Telefonica und Siemens.
In den letzten fünf Jahren durchlebte der Index eine regelrechte Achterbahnfahrt. Bis zum Jahr 2007 ging es zunächst gleichmäßig nach oben, mit Kursen von 2.994 Punkte Mitte Mai des Jahres 2005, 3.711 Punkte Mitte Mai 2006 und 4.413 Punkte Mitte Mai 2007. Mitte Mai 2008 notierte der Index bei rund 3.857 Punkte. Dann gab es im Folgejahr, nach einem weiteren Rutsch bis unter die 1.800er-Marke, eine Erholung Mitte Mai auf etwa 2.353 Punkte.
Im laufenden Jahr geriet der EURO STOXX 50 durch die Staatsschulden-Krise zunächst unter Druck. Vor allem die Indexmitglieder aus dem südeuropäischen Raum belasteten die relative Entwicklung des Index gegenüber anderen Barometern wie dem DAX. Mit dem jüngsten Befreiungsschlag zogen die zuvor schwachen Werte aber wieder überdurchschnittlich stark an. Allein am 10. Mai stieg der EURO STOXX 50 über zehn Prozent. Ganze 19 Aktien des Index legten an diesem Tag prozentual zweistellig zu, sieben davon sogar um mehr als 20 Prozent.
Am Markt haben der Rettungsschirm sowie der Aufkauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank scheinbar überzeugt. Das lassen zumindest die jüngsten Kurssprünge vermuten. Allerdings hielten es Experten noch für verfrüht, um von einem nachhaltigen Befreiungsschlag zu sprechen. Daher lässt sich aktuell auch nicht ausschließen, dass sich das Ganze letztlich als Strohfeuer herausstellt – wenn auch als ziemlich großes.
Anlagemöglichkeiten: Zertifikate mit Risikopuffer
Die Unklarheit darüber, wie sich die Märkte angesichts der Schuldenproblematik weiterentwickeln, lässt Zertifikate mit eingebautem Risikopuffer interessant erscheinen. Eher konservative Investoren könnten zum Beispiel auf Bonuszertifikate mit Cap setzen. Diese Produkte bieten Investoren vergleichsweise hohe Risikopuffer für den Fall moderater Kursrückschläge. Nur im Falle einer Verletzung der Barriere während der Laufzeit partizipieren Anleger an der negativen Entwicklung des Index.
Interessant könnte das Bonus-Zertifikat mit Cap der Deutschen Bank (WKN: DB7 HCU) auf den EURO STOXX 50 sein. Der Risikopuffer beträgt hier derzeit 34,66 Prozent, die Barriere liegt bei 1.735 Punkten und damit noch unterhalb des absoluten Tiefpunktes vom März 2009. Das Zertifikat weist eine Seitwärts-Chance von rund 12,91 Prozent pro Jahr auf und läuft noch bis zum 19. Dezember 2012.
Etwas offensiver ist das Bonus-Zertifikat mit Cap mit der Wertpapier-Kennnummer DB7 MWP mit nahezu gleicher Laufzeit. Das Produkt hat einen Risikopuffer von derzeit 16,96 Prozent und bietet eine Seitwärts-Chance von 18,30 Prozent pro Jahr. Die Barriere liegt mit 2.205 Punkten noch unterhalb des Zwischentiefs vom Juli 2009. Auch hier gilt: Bei Erreichen oder Unterschreiten der Barriere würden Anleger im Verhältnis 1:1 an der positiven sowie an der negativen Kursentwicklung des Index bis zum Cap partizipieren.
Ein Kapitalschutz besteht bei Bonus-Zertifikaten nicht.

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