Kanzlerwahl im Blick: DAX-Verluste letztlich begrenzt -- US-Börsen schließen tiefer -- Palantir mit starken Zahlen -- Ballard Power grenzt Verluste ein -- MTU, NVIDIA, Zalando, FMC, Conti im Fokus
Tesla im Abseits: E-Autos florieren durch Rabatte und Steuervorteile. Ferrari startet mit Zuwächsen. Intesa Sanpaolo mit gutem Jahresauftakt. Netflix veröffentlicht Trailer zur letzten 'Squid Game'-Staffel. Philips senkt Margenprognose wegen US-Zollpolitik. HUGO BOSS bekräftigt Ziele trotz Umsatz- und Gewinnrückgang.
Marktentwicklung
Unter dem Eindruck vieler Unternehmenszahlen sowie einem Paukenschlag aus Berlin hielten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zurück.
Zwar eröffnete der DAX etwas höher, er fiel anschließend aber tief in rotes Terrain. Dabei rutschte er zeitweise auch unter die runde Marke von 23.000 Punkten. Im weiteren Verlauf reduzierte das Börsenbarometer die Abgaben und ging letztlich 0,41 Prozent schwächer bei 23.249,65 Zählern aus dem Handel.
Auch der TecDAX drehte im Verlauf deutlich ins Minus, wohingegen er anfänglich noch leicht gestiegen war. Er sackte schlussendlich 1,15 Prozent auf 3.701,42 Stellen ab.
Anleger warten weiter auf erste Erfolgsmeldungen bei den globalen Verhandlungen über die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle. Bei der Commerzbank hält man es für wahrscheinlich, dass Trump seinem Ruf als "Dealmaker" letztlich gerecht werde.
Neben Trumps Zollpolitik rückte am Dienstag aber auch die Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler in den Mittelpunkt. Der CDU-Chef war bei der Kanzlerwahl im Bundestag im ersten Wahlgang völlig überraschend durchgefallen, obwohl die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD zusammen eigentlich die absolute Mehrheit besitzen. Die Sitzung des Bundestages wurde daraufhin unterbrochen, die Fraktionen hatten anschließend über das weitere Vorgehen beraten. Die Nicht-Wahl von Merz sorgte unter Anlegern für Unsicherheit. Am frühen Nachmittag wurde ein zweiter Wahlgang für Merz noch für den heutigen Dienstag angesetzt. Hier wurde Merz zweiten Wahlgang dann gewählt.
Ferner lief die Berichtssaison auf Hochtouren, unter anderem mit den Ergebnissen der DAX-Unternehmen Zalando, Fresenius Medical Care (FMC), Continental sowie MTU.
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Die Börsen in Europa gaben am Dienstag nach.
Der EURO STOXX 50 startete quasi unverändert und zeigte sich anschließend etwas leichter. Sein Schlussstand: 5.261,20 Punkte (-0,41 Prozent).
Auf die Stimmung drückte, dass Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl in Berlin völlig überraschend im ersten Wahlgang nicht genug Stimmen erhielt. Am frühen Nachmittag wurde ein zweiter Wahlgang für Merz noch für den heutigen Dienstag angesetzt. Hier wurde Merz zweiten Wahlgang dann gewählt.
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Anleger in den USA hielten sich am Dienstag zurück.
Der Dow Jones verabschiedete sich 0,95 Prozent tiefer bei 40.828,57 Punkten aus dem Handel.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite gab daneben 0,87 Prozent nach und schloss bei 17.689,66 Punkten.
Zuletzt hatte sich sich der Dow wieder dem Niveau angenähert, das er am sogenannten ‚Liberation Day‘ Anfang des Vormonats erreicht hatte - jenem Tag, an dem US-Präsident Trump mit einer beispiellosen Welle von Strafzöllen einen Kursrutsch von über 13 Prozent innerhalb weniger Tage ausgelöst hatte. Die Erholung der vergangenen Tage war dabei vor allem auf gewisse Entspannungssignale zurückzuführen, etwa im Handelsstreit mit China. Inzwischen machten jedoch zahlreiche Unternehmensberichte und Prognosen deutlich, dass das Thema für die Anleger längst nicht erledigt ist.
Am Dienstag begann die zweitägige Sitzung der US-Notenbank - ein Ereignis, dem Anleger mit Zurückhaltung begegneten, sie hielten sich mit Aktienkäufen eher zurück. Überraschungen wären vor allem dann zu erwarten, sollte die Fed das aktuelle Zinsniveau nicht bestätigen. Deutlich mehr Aufmerksamkeit dürften jedoch die Äußerungen von Notenbankchef Jerome Powell auf sich ziehen - insbesondere vor dem Hintergrund der wiederholten, deutlichen Forderungen von Präsident Trump nach Zinssenkungen. Unterdessen fiel das US-Handelsbilanzdefizit im März höher aus als erwartet. Ökonomen sprachen hier von einem 'indirekten Trump-Effekt', da Vorzieheffekte bei den Importen eine Rolle gespielt haben dürften - eigentlich sollten die US-Zölle das Defizit ja verringern.
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Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich am Dienstag in Grün.
In Tokio und Seoul wurde auch am Dienstag wegen örtlicher Feiertage nicht gehandelt. Zuletzt hatte der Nikkei 225 am Freitag um 1,04 Prozent zugelegt und bei 36.830,69 Punkten geschlossen.
Auf dem chinesischen Festland konnte der Shanghai Composite bis Handelsende um 1,13 Prozent auf 3.316,11 Zähler zulegen.
In Hongkong gewann der Hang Seng schlussendlich 0,70 Prozent auf 22.662,71 Punkte hinzu.
Die Hoffnung wächst, dass es im Zollstreit zwischen den USA und China zu einer Annäherung kommt. Denn Scott Bessent hatte am Montag dem Fernsehsender CNBC geäußert, er rechne mit "substanziellen" Fortschritten in Verhandlungen mit China über ein Handelsabkommen. Daneben stehe man kurz vor dem Abschluss entsprechender Vereinbarungen mit anderen Handelspartnern, so der US-Finanzminister.
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