MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen nach US-Daten ins Minus

30.04.25 16:01 Uhr

DOW JONES--Nach schwachen US-Daten drehen die europäischen Aktienmärkte am Mittwochnachmittag ins Minus. Während die europäische Wirtschaft im ersten Quartal überraschend stark um 0,4 Prozent gewachsen ist, schrumpfte die US-Wirtschaft im gleichen Zeitraum um 0,3 Prozent. "Sicherlich dämpft der Zollkonflikt das Wachstum, doch dürften die Zahlen die Lage zu schlecht darstellen. Wir sehen daher weiterhin eine Chance, dass eine Rezession knapp vermieden werden kann", glaubt die Commerzbank. Dennoch sprechen die Analysten von spürbar gestiegenen Abwärtsrisiken. Zuvor hatte bereits der ADP-Arbeitsmarktbericht die Erwartungen verfehlt.

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Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 22.251 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,0 Prozent auf 5.109 Punkte nach. An den Anleihemärkten geht es mit den Zinsen nach den Daten leicht nach unten. Der Euro notiert wenig verändert bei 1,1371 Dollar. An den Rohstoffmärkten gibt der Ölpreis nach den Daten nach. Der Ölsektor verliert 1,3 Prozent. Für Rohstoffwerte geht es gleich 4,2 Prozent nach unten - hier belastet der Kurseinbruch von Glencore.

Berichtssaison sorgt für Bewegung

Ansonsten macht die Berichtssaison die Musik. Die Zahlen zum ersten Quartal der Deutsche-Post-Mutter DHL kommen an der Börse gut an, die Aktie gewinnt 0,8 Prozent. Die Ertragskennzahlen seien besser als erwartet ausgefallen, das Ergebnis je Aktie liege mit 0,68 Euro oberhalb der erwarteten 0,65 Euro. Auch der Free Cashflow habe überzeugt. Zudem hat der Logistiker, trotz der makroökonomischen Unsicherheiten infolge der erratischen US-Importzoll-Politik, den Ausblick bestätigt. "Mehr war nicht zu erhoffen", so der Händler.

Ebenfalls aus dem DAX überraschte Mercedes-Benz (-2,7%) mit einer überzeugenden Marge im ersten Quartal. Im Kerngeschäft mit Premiumautos (Cars) sackte die operative Rendite auf 7,3 von 9,0 Prozent ab. Analysten hatten im Konsens nur mit einer Marge von 6,8 Prozent gerechnet. Allerdings kassierte der Autobauer die Prognose für das laufende Jahr. Das drückt auf die Aktie.

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VW notieren nach Vorlage "uneinheitlicher" Zahlen 1,9 Prozent im Minus. Positiv werten die Jefferies-Analysten die Senkung der Investitionsquote, den Rückgang der Mitarbeiterzahl sowie eine leichte Verbesserung bei den Produktkosten. Die Fixkosten und sonstigen Aufwendungen blieben jedoch weiter erhöht. Die Prognose einer EBIT-Marge von 5,5 bis 6,5  Prozent sei bestätigt worden, allerdings mit dem Hinweis auf das untere Ende der Spanne - weiterhin ohne Berücksichtigung möglicher Zölle.

Wacker Chemie verlieren 7,5 Prozent. Das Unternehmen hat für das erste Quartal 2025 ein EBITDA von 127 Millionen Euro vermeldet, was rund 7 Prozent unter der Schätzung der Jefferies-Analysten und dem Konsens liegt. Nach Segmenten hätten Polymere und Biosolutions die Erwartungen verfehlt, Silikone darüber gelegen. Die EBITDA-Prognose für 2025 mit 700 bis 900 Millionen Euro sei vorbehaltlich des Tarifrisikos bestätigt worden. Hier liegen die Jefferies-Analysten sowie der Konsens bereits unterhalb des Mittelwertes.

Als "stark" stufen die Analysten von Bryan Garnier die Margenentwicklung bei Fielmann im ersten Quartal ein. Die beeindruckende Verbesserung der Marge um 370  Basispunkte auf 24,2 Prozent verleihe der Margenprognose von 24  Prozent zusätzliche Glaubwürdigkeit. Fielmann gewinnen gleich 13 Prozent.

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Nach Zahlen zum ersten Quartal verlieren Kion 1,2 Prozent. Und das, obgleich sie tendenziell einen Tick über den Erwartungen liegen. Nach der guten Entwicklung in dem Papier setzen nun aber Gewinnmitnahmen ein. Aixtron (+3,4%) zählt zu den Unternehmen, die mit ihren Auftragseingängen im ersten Quartal überrascht haben. Hier könnten möglicherweise Vorzieheffekte von Kunden eine Rolle gespielt haben, vermutet ein Händler. Eine angebliche Herunterstufung durch Morgan Stanley drückt das Zalando-Papier um 5,1 Prozent.

Produktionszahlen schicken Glencore in den Keller

Die Aktien von Societe Generale legen 0,6 Prozent zu. Das französische Privatkundengeschäft und die Sparte Global Banking and Investor Solutions der Bank hätten eine gute Leistung gezeigt, während die internationale Sparte hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, heißt es von Keefe, Bruyette & Woods. Die Aussichten auf einen Aktienrückkauf in der zweiten Jahreshälfte würden durch die geringeren Rückstellungen und die besser als erwartet ausgefallene CET-1-Quote im ersten Quartal begünstigt, fügen die Analysten hinzu.

Nach schwachen Produktionszahlen zum ersten Quartal brechen Glencore um 8,7 Prozent ein. Auch wenn der Ausblick auf das Gesamtjahr grundsätzlich unverändert geblieben sei, werde zur Erfüllung nun ein deutlich stärkeres zweites Halbjahr im Kupfer-Geschäft benötigt, heißt es von den Commodity-Experten bei Barclays. Im Gefolge verlieren Rio Tinto 3,2 Prozent.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 5.109,14 -1,0% -52,76 +5,4%

Stoxx-50 4.361,78 -0,6% -27,87 +1,9%

DAX 22.250,70 -0,8% -175,13 +12,6%

MDAX 28.352,11 -0,3% -80,08 +11,1%

TecDAX 3.592,16 -0,4% -14,20 +5,5%

SDAX 15.562,71 -0,4% -68,43 +14,0%

CAC 7.516,40 -0,5% -39,47 +2,4%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1370 -0,2% 1,1388 1,1401 +10,0%

EUR/JPY 162,1425 +0,1% 162,0120 162,0620 -0,6%

EUR/CHF 0,9356 -0,3% 0,9382 0,9388 +0,4%

EUR/GBP 0,8535 +0,5% 0,8494 0,8507 +2,7%

USD/JPY 142,6690 +0,3% 142,3060 142,1595 -9,6%

GBP/USD 1,3322 -0,7% 1,3410 1,3402 +7,0%

USD/CNY 7,1899 +0,1% 7,1855 7,1873 -0,3%

USD/CNH 7,2719 +0,1% 7,2682 7,2688 -0,9%

AUS/USD 0,6360 -0,4% 0,6387 0,6387 +3,2%

Bitcoin/USD 93.091,40 -1,8% 94.788,90 95.120,25 +1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,60 60,18 -1,0% -0,58 +1,6%

Brent/ICE 63,31 64,05 -1,2% -0,74 -15,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3306,61 3315,98 -0,3% -9,37 +26,4%

Silber 28,54 28,95 -1,4% -0,41 +3,7%

Platin 850,13 861,89 -1,4% -11,75 -1,6%

Kupfer 4,52 4,82 -6,3% -0,31 +11,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 30, 2025 10:02 ET (14:02 GMT)

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02.05.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-PerformBernstein Research
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