Marktbericht

Harte Zeiten für die Solarindustrie

12.03.10 15:26 Uhr

Die Politik setzt die Solarindustrie heftig unter Druck. Doch momentan mehren sich die Anzeichen, als sei die drastische Kürzung der Förderung noch nicht beschlossen. Für spekulative Anleger womöglich eine gute Chance.

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von Joachim Spiering, €uro am Sonntag

Der Rücktritt Anton Milners als Chef von Q-Cells hat fast schon etwas Symbolhaftes. Unter seiner Ägide war die Firma aus Sachsen-Anhalt 2005 an die Börse gegangen und hatte sich binnen weniger Jahre zum größten Solarzellenhersteller der Welt gemausert. Und unter seiner Führung war es im Anschluss zu katastrophalen Managementfehlern gekommen, sodass die von ihm selbst gegründete Firma zu einem dramatischen Sanierungsfall geworden ist.

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Dieser einzigartige Absturz ist sicherlich ein besonders krasses Beispiel, aber derzeit gibt es in Deutschland kaum eine Solarfirma, die nicht zu kämpfen hat. Dabei ist das zum Teil weinerliche Gejammere mancher Verbandsleute, Lobbyisten und Umweltpolitiker völlig fehl am Platz. Schließlich wurde die hiesige Solarindustrie über Jahre durch eine exorbitante Förderung derart gepudert, dass zum einen Bruttomargen von rund 30 Prozent erzielt wurden und zum anderen im Windschatten dieser Förderung der globale Solarmarkt erst entstanden ist. Die chinesische Konkurrenz, über die nun viel geklagt wird, wurde mit dem Geld deutscher Stromverbraucher mit hochgezüchtet. Letztlich ist Deutschland zum führenden Solarmarkt der Welt geworden – was angesichts der Stärke der Sonneneinstrahlung grotesk ist.

Dass die Politik nun reagiert und nach dem dramatischen Preisverfall bei den Solarmodulen die Einspeisevergütung drastisch zusammenstreicht, ist deshalb nicht nur verständlich, sondern auch richtig. Falsch ist die Geschwindigkeit und die Höhe der Kürzung: Nachdem bereits Anfang des Jahres die Vergütung um rund zehn Prozent reduziert wurde und Anfang 2011 weitere zehn Prozent folgen sollen, ist für Juli eine zusätzliche Kürzung von 16 Prozent geplant. Und dass Solaranlagen auf Ackerflächen künftig gar nicht mehr gefördert werden sollen, um dadurch keine Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln entstehen zu lassen, ist angesichts des minimalen Flächenbedarfs der Solarindustrie totaler Blödsinn. Insofern muss die Devise gelten: eine deutliche Absenkung der Einspeisevergütung ja, aber nicht ganz so drastisch und nicht derart schnell.

Nachdem offenbar wichtige Wählergruppen wie Bauern und Handwerker der CSU aufs Dach gestiegen sind (und auch Bundeskanzlerin Merkel Druck aus Ostdeutschland bekommt), hat am Freitag der bayerische Ministerpräsident Seehofer wichtige Solarvertreter in die Staatskanzlei gebeten. Es ist also durchaus möglich, dass die Kürzungspläne noch abgemildert werden. Sollten entsprechende Pläne an die Öffentlichkeit geraten, werden die stark gebeutelten Solaraktien erst mal einen Satz machen. Für spekulative Anleger könnte das eine gute Chance für einen kurzfristigen Zock sein. Doch Vorsicht: Generell nimmt der Druck auf die Solarindustrie zu, die ganze Branche steht vor einem weiteren, sehr schwierigen Jahr. Das wird auch für viele Aktien gelten – mit entsprechenden Ausschlägen nach oben und unten.

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11.08.2011Q-Cells holdDeutsche Bank AG
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27.03.2012Q-Cells verkaufenIndependent Research GmbH
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