Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Ohne US-Störfeuer herrscht Optimismus vor

05.05.25 17:00 Uhr

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Ohne US-Störfeuer herrscht Optimismus vor | finanzen.net

Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex

Weiter aufwärts: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut spürbare Gewinne verzeichnet. Der Deutsche Aktienindex (Dax) konnte an jedem Handelstag ein Plus aufweisen. Die positiven Impulse kamen einerseits von etlichen gut aufgenommenen Quartalsberichten, andererseits von Hoffnungen im Zollkonflikt. Hier hoben sowohl Meldungen, wonach US-Präsident Donald Trump zu Erleichterungen bei den Abgaben für Automobile bereit sei, als auch Nachrichten, denen zufolge die chinesische Regierung die Möglichkeit von Handelsgesprächen mit den USA prüfe, die Stimmung. Besonders letzteres sorgte für Optimismus, dass der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt glimpflicher als befürchtet gelöst werden könnte.

Rückblick: Gute Stimmung an den Märkten

Am vergangenen Freitag lieferte der besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht zusätzlichen Auftrieb. Einige mit Enttäuschung aufgenommene US-Konjunkturdaten trübten die Stimmung in der vergangenen Woche nur zeitweilig.

Der Dax gewann im Wochenvergleich 3,8 Prozent auf 23.086,65 Punkte. Der MDax stieg um 3,6 Prozent auf 29.327,13 Zähler. Der TecDax kletterte um 3,9 Prozent auf 3.728,93 Punkte.

Größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von Rheinmetall mit einem Anstieg um 13,7 Prozent. Dank gut aufgenommener Eckzahlen erholte sich der Kurs des Rüstungskonzern damit deutlich von seinem Rücksetzer in der vorangegangenen Woche. Die Titel von Airbus zogen um 10,2 Prozent an, neben den Quartalszahlen überzeugte die Anleger auch eine Einigung über die Modalitäten zur Übernahme einiger Anlagen von Spirit Aerosystems. Weniger gut verlief die vergangene Woche für die Automobil-Werte im Dax: Der Kurs von Volkswagen gab 1,3 Prozent ab, der von BMW 2,0 Prozent, Mercedes-Benz büßten 2,4 Prozent ein und die Aktie der Porsche AG verbilligte sich um 4,0 Prozent. Die befürchteten negativen Auswirkungen der US-Zölle schlugen sich in Ausblicken und Prognosen nieder.

Anleihen: Etwas nachgegeben

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche in geringen Grenzen geschwankt und letztlich etwas nachgegeben. Die wieder steigenden Hoffnungen der Anleger, dass der Zollkonflikt weniger dramatische Auswirkungen haben könnte als zu Anfang befürchtet, und die gute Stimmung an den Aktienbörsen belasteten die Notierungen der als sicher geltenden Bundespapiere. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe legte im Wochenvergleich von 2,47 auf 2,51 Prozent zu. Die Umlaufrendite lag am vergangenen Freitag gegenüber ihrem Vorwochenschlussstand unverändert bei 2,33 Prozent.

USA: Fortgesetzter Erholungskurs

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche ihren Erholungskurs der Vorwoche fortgesetzt und weiter deutlich zugelegt. Auch hier trieben Zoll-Hoffnungen und robuste Arbeitsmarktdaten die Kurse an. Der Dow-Jones-Index zog im Wochenvergleich um 3,0 Prozent an auf 41.317,43 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 2,9 Prozent zu auf 5.686,67 Zähler. Beim technologielastigen Nasdaq-100 ging es um 3,4 Prozent nach oben auf 20.102,61 Punkte.

Ausblick: Es sollte weiter aufwärts gehen

Nach Ansicht etlicher Analysten könnte es auch in der aktuellen Woche weiter aufwärts gehen an den deutschen Aktienbörsen. Sollten nicht unvorhersehbare Störfeuer aus der US-Politik kommen - die in den vergangenen Wochen nicht unbedingt durch Vorherseh- oder Berechenbarkeit geglänzt hatte -, so könnte der Optimismus der Anleger, dass der Zollkonflikt der USA zumindest mit den wichtigsten Gegenparts durch Verhandlungen gelöst oder zumindest gelindert werden könnte, anhalten. Im Fokus steht dabei die Beziehung zwischen den USA und China. Sofern sich hier die Hinweise verdichten, dass Handelsgespräche kommen könnten, könnte das weiteren Anlass zur Hoffnung und damit weiteren Auftrieb für die Kurse geben.

Berichtssaison im vollen Gang

Wichtiger Einflussfaktor auf das Geschehen an den Aktienmärkten dürfte in den kommenden Tagen zudem der Fortgang der Berichtssaison sein. Sowohl aus dem Dax als auch aus der zweiten und dritten Börsenreihe veröffentlichen Dutzende Unternehmen ihre Berichte. Aus der ersten Börsenliga geben unter anderem BMW, Commerzbank, Continental, Fresenius, Heidelberg Materials, Infineon, MTU, Siemens Energy und Zalando Einblicke in ihre Zahlen und machen ihre Prognosen bekannt. Letztere dürften für besondere Aufmerksamkeit bei den Investoren sorgen, da sie im Gegensatz zu den Zahlen schon die Auswirkungen der Zollandrohungen durch die US-Regierung berücksichtigen.

Die Fed unter Beobachtung

Auch die Geldpolitik wird in den kommenden Tagen eine Rolle an den Börsen spielen, der Fokus liegt hier auf dem Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank Fed. Überwiegend wird von Beobachtern erwartet, dass die Fed den Leitzinssatz nicht ändern wird, die jüngsten Arbeitsmarktzahlen vom vergangenen Freitag, die robust ausgefallen waren, dürften sie dabei unterstützen, heißt es. Allerdings ist bekannt, dass US-Präsident Trump für Zinssenkungen ist, die Reaktionen auf den Fed-Entscheid dürften genau beobachtet werden. Daneben gibt auch die Bank of England ihre Zinsentscheidung bekannt.

Und letztlich dürften die Marktteilnehmer auf die anstehenden Wirtschaftsdaten blicken, wenn auch im aktuellen Umfeld unklar ist, welchen Einfluss diese auf das direkte Börsengeschehen haben werden. Ein Blick wert sein dürften aber unter anderem die Einkaufsmanagerindizes von dies- wie jenseits des Atlantiks, die Handelsbilanzen der USA und Deutschlands sowie die Werkaufträge und die Industrieproduktion in Deutschland sein.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 05.05.: ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA
Dienstag, 06.05.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; Handelsbilanz der USA
Mittwoch, 07.05.: Werkaufträge in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 08.05.: Industrieproduktion in Deutschland; Handelsbilanz Deutschlands; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Arbeitsproduktivität in den USA außerhalb der Landwirtschaft

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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08.05.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
08.05.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
08.05.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
08.05.2025Rheinmetall BuyUBS AG
05.05.2025Rheinmetall BuyUBS AG
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08.05.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
08.05.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
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05.05.2025Rheinmetall BuyUBS AG
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29.04.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
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04.03.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
21.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
17.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
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12.08.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
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