Tagesgeld: Wo die besten Zinsen winken
Die Leitzinserhöhung der EZB zeigt Wirkung: Viele Banken haben die Konditionen für Tagesgeld deutlich verbessert. Ein Überblick.
von W. Ehrensberger, €uro am Sonntag
Darauf mussten Anleger lange warten: In den vergangenen Tagen haben viele Banken in Deutschland die Zinsen für Tagesgeld auf breiter Front angehoben.
Verharrte der durchschnittliche Tagesgeldsatz bis ins Frühjahr hinein noch bei lediglich etwa einem Prozent, so nähert er sich jetzt bereits der Marke von 1,30. Der beste Anbieter liegt mittlerweile bereits bei 2,60 Prozent.
Wer sich derzeit mit weniger als zwei Prozent zufriedengibt, ist selbst schuld, sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung in Frankfurt. Der jüngste EZB-Schritt habe die Welle ins Rollen gebracht. „Die Banken müssen sich bewegen, wenn sie ihre Kunden nicht verlieren wollen“, so Herbst. An vorderster Front stehen dabei jene Institute, die ohnehin mit aggressiver Zinsgestaltung auf dem Markt unterwegs sind. Sie werben um etwa 200.000 Anleger in Deutschland, die die Zinsen aufmerksam beobachten und gern wechseln.
Dagegen muten vor allem Sparkassen und Volksbanken ihrer Kundschaft noch immer Magerzinsen zu, weil die Klientel auch so treu bleibt. Dabei erscheinen gerade vor dem Hintergrund der Kapitalmarktturbulenzen Tagesgeldanlagen als vergleichsweise sicherer Hafen. Herbst bezeichnet die Angebote überwiegend als seriös. Der Spitzenreiter etwa biete 2,6 Prozent auf ein Jahr für Anlagen bis 50.000 Euro, tägliche Verfügbarkeit und hohe Anlagesicherheit. „Mehr kann man nicht verlangen.“ Bedenklich wäre es, wenn der Anlagebetrag auf 5.000 Euro beschränkt wäre. „Denn der durchschnittliche Tagesgeldanleger investiert 15.000 Euro.“ Kritisch beurteilt Herbst auch ein Angebot der Postbank, das die Einrichtung eines Girokontos voraussetzt. „Das sind klare Lockvogelangebote.“
Wo Tagesgeld am meisten bringt (pdf) Achtung: Die in der Tabelle aufgeführten Konditionen gelten teilweise nur für Neukunden.
Weitere Informationen unter www.fmh.de/tagesgeldplanung