US-Notenbank Fed passt Leitzins nicht an
Die US-Notenbank Federal Reserve hat sich beim mit Spannung erwarteten Sitzungsergebnis für keine Zinsanpassung entschieden.
Der US-Leitzins liegt weiterhin in einer Spanne von null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt die "Fed Funds Rate" bereits seit Ende 2008.
Die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank rechnen weiterhin für das laufende Jahr mit einer Leitzinserhöhung, projizieren aber für die nächsten Jahre einen flacheren Leitzinspfad als bisher und zudem ein niedrigeres langfristiges Zinsniveau. Wie aus dem von der Fed veröffentlichten Prognosen hervorgeht, sehen die FOMC-Mitglieder die Fed-Funds-Rate (Median) Ende 2015 bei 0,375 Prozent.
Die zuletzt veröffentlichten US-Konjunkturdaten gaben ein gemischtes Bild ab. Während die Einzelhandelsumsätze im August weiter zulegten, ging die Industrieproduktion überraschend stark zurück.
Anhänger höherer Zinsen haben folgende Argumente für sich: Der Arbeitsmarkt befindet sich in guter Verfassung, die Arbeitslosenquote deutet schon seit einiger Zeit auf Vollbeschäftigung hin, und auch die Unterbeschäftigung ist deutlich zurückgegangen. Der private Konsum läuft ebenso gut wie der Häusermarkt. Ein Zinsregime, das die Notenbank einst zur Bekämpfung einer scheren Finanzkrise einführte, ist dem eigentlich nicht mehr angemessen. Das sehen im Prinzip auch die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) so.
Aber auch Anhänger unveränderter Zinsen sind nicht ohne Argumente: Die Inflation in den USA ist nach wie vor sehr niedrig. Die Preisentwicklung bei Öl und anderen Rohstoffen spricht zumindest nicht dagegen, dass das noch eine Weile so bleibt. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ging mit einem Rückgang der Partizipationsquote einher, der nicht völlig mit Bevölkerungsalterung erklärbar ist. Zudem erhöhen die von Asien ausgegangenen Finanzmarktturbulenzen die Unsicherheit für die Wachstumsaussichten.
Bis Jahresende gibt es noch zwei FOMC-Sitzungen: Eine im Oktober und eine, mit Pressekonferenz und Prognosen, im Dezember.
Redaktion finanzen.net/Reuters/Dow Jones Newswires
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