Bank of England lässt Zinsen auf niedrigem Niveau
Die britische Notenbank hält an ihrer Niedrigzinspolitik fest.
Der Leitzins bleibt auf dem historischen Tief von 0,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte. Die Entscheidung war von Volkswirten erwartet worden. Sie fiel jedoch nicht einstimmig, da ein Mitglied eine Zinserhöhung forderte.
Auf das aktuelle Niveau hatte die Bank of England den Leitzins kurz nach dem Brexit-Votum vom vergangenen Sommer reduziert. Ausschlaggebend waren Wachstumsrisiken, die bisher nicht eingetreten sind. Auch das Volumen der Wertpapierkäufe zur Konjunkturstützung wurde mit 435 Milliarden Pfund unverändert gelassen.
Mit Kristin Forbes stimmte ein Mitglied im Offenmarktausschuss für eine Zinserhöhung. Dies ist die erste nicht einstimmige Entscheidung seit Juli 2016. Forbes verwies darauf, dass die Inflation in den nächsten drei Jahren über dem Zielwert von zwei Prozent liegen dürfte. Gleichzeitig gebe es wenige konkrete Signale für ein schwächeres Wirtschaftswachstum.
Andere Mitglieder signalisierten ihre Bereitschaft für eine baldige Anhebung. Es brauche nicht mehr viel an Zuwachs bei der Inflation, damit eine Zinserhöhung gerechtfertigt sei. Die Mehrheit der Mitglieder hält weiterhin eine "moderate Verringerung" in den nächsten drei Jahren für angemessen.
Die Experten des Analystenhauses Capital Economics erwarten trotz des etwas schärferen Tons eine Leitzinsanhebung erst für Ende 2018. Schließlich gebe es weiterhin eine große Unsicherheit mit Blick auf den wirtschaftlichen Ausblick. Daher sei es unwahrscheinlich, dass die Bank of England bald die Zinsen anheben dürfte.
Das britische Pfund legte nach der Entscheidung merklich zu und stieg zum US-Dollar auf ein Tageshoch von 1,2363 Dollar. Zuvor hatte das Pfund bei 1,2260 Dollar notiert. Auch die Renditen von britischen Staatsanleihen legten zu./jsl/tos/stb
LONDON (dpa-AFX)
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