Italien zahlt nach Rating-Abstufung höhere Zinsen
Italien muss Investoren nach dem jüngsten Rating-Rückschlag etwas höhere Zinsen bieten.
Dennoch verlief die erste Geldmarktauktion nach der jüngsten Abstufung der Kreditwürdigkeit durch die Bonitätsprüfer von Fitch reibungslos. Am Dienstag sammelte die drittgrößte Wirtschaftsmacht im Euroraum wie geplant 7,75 Milliarden Euro bei Anlegern ein, wie aus Angaben der italienischen Schuldenagentur in Rom hervorgeht. Der Härtetest folgt allerdings ohnehin erst zur Wochenmitte.
Bei der Auktion eines neuen Geldmarktpapiers mit zwölfmonatiger Laufzeit besorgte sich Italien zu etwas teureren Konditionen frisches Geld als zuletzt. Investoren verlangten Zinsen in Höhe von 1,28 Prozent, um die Titel zu zeichnen. Am 12. Februar hatten die Zinsen noch bei 1,09 Prozent gelegen. Dafür legte die Nachfrage nach den Schuldverschreibungen leicht zu.
Analysten hatten mit einer problemlosen Platzierung gerechnet. Ein Grund dafür seien hohe Auszahlungen aus italienischen Papieren, die zeitgleich mit dem Start der neuen Emission fällig werden. Dadurch seien die italienischen Banken, die die Käuferseite dominieren, mit ausreichend Geld ausgerüstet.
Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Auktion. Am Sekundärmarkt, wo bereits ausgegebene Titel gehandelt werden, sanken die Renditen für italienische Anleihen leicht. Zuvor hatte bereits Spanien zu gesunkenen Zinsen frische Milliarden am Geldmarkt einsammeln können.
Die Ratingagentur Fitch hatte Italiens Kreditwürdigkeit am Freitag um eine Stufe auf "BBB+" gesenkt. Der Ausblick ist negativ. Fitch hatte die Entscheidung mit politischen Risiken begründet. Nachdem die Parlamentswahlen keine klaren Mehrheiten ergeben hatten, droht Italien politischer Stillstand. Zunächst konnte Anleger das zwar nicht abschrecken, die wirkliche Nagelprobe folgt allerdings erst am Mittwoch. Dann will Italien Anleihen mit längeren Laufzeiten am Markt unterbringen./hbr/bgf
ROM/FRANKFURT (dpa-AFX)