DAX: Reverse-Express für Skeptiker interessant

von Jörg Bernhard

Vor rund sechs Jahren endete die durch die damalige Finanzkrise ausgelöste Talfahrt des DAX. Seither hat sich der deutsche Leitindex auf über 12.200 Zähler mehr als verdreifacht. Um auf dem erhöhten Niveau noch einzusteigen, gehört eine gehörige Portion Mut dazu. Fundamentale Bewertungskennzahlen deuten zwar darauf hin, dass noch keine stark ausgeprägte Überbewertung vorliegt, aus charttechnischer Sicht generierte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Rutsch unter die Marke von 70 Prozent im März allerdings ein Verkaufssignal. Nach einem Trendwechsel nach unten sieht es derzeit zwar nicht aus, der Abstand zwischen aktuellem Indexstand und 200-Tage-Linie fällt mit über 2.000 Zählern jedoch extrem groß aus. In den vergangenen Jahren waren solche Phasen nicht von Dauer. Meistens näherte sich der DAX dieser Durchschnittslinie wieder an - hin und wieder wurde sie sogar unterschritten.

Bei dem nachfolgend aufgeführten DAX-Reverse-Express-Zertifikat kann der Anleger hinsichtlich der Rückzahlung des Wertpapiers beim Eintreten von zwei Szenarien attraktive Renditen erzielen.

Erstens: Sollte der DAX an einem der sechs maximal möglichen Bewertungstage auf oder unter der Marke von 9.943,27 Punkten wird das Zertifikat fällig und zu 103,25 Euro zurückgezahlt. Auf Basis des aktuellen Zertifikate-Kurses entspräche dies einem Kursgewinn in Höhe von 23,7 Prozent.
Zweitens: Sollte der oben erwähnte Fall nicht eintreten, kann das Papier am letzten Bewertungstag zu 100 Prozent zurückgezahlt werden, falls während der Laufzeit zu keinem Zeitpunkt die im Bereich von 16.903,56 Zählern angesiedelte Barriere berührt oder überschritten wurde. Auf Basis des aktuellen Zertifikate-Kurses würde dies einen Kursgewinn in Höhe von 19,8 Prozent nach sich ziehen.
Während der Laufzeit besitzt das Papier zudem die Chance auf jährliche Kuponzahlungen in Höhe von 3,25 Euro. Weil das Zertifikat derzeit lediglich 83,45 Euro kostet, erhöht sich dadurch die jährliche Renditechance auf 3,9 Prozent. Um diesen Kupon zu erhalten, darf jedoch in den zwölf Monaten vor dem jeweiligen Bewertungstag die DAX-Marke von 16.903,56 Zählern zu keinem Zeitpunkt berührt oder überschritten werden. Da der erste Bewertungstag bereits für den 29. Mai 2015 terminiert ist, ist die Chance auf die erste Kuponzahlung relativ hoch. Ob es in den Jahren danach zu weiteren Zahlungen kommt, hängt vor allem davon ab, ob sich der Index weiterhin dynamisch nach oben bewegt. Von der für die Auszahlung verantwortlichen Barriere ist der Index derzeit noch 37 Prozent entfernt.

Konkortabler Risikopuffer inklusive

Das von der DZ Bank emittierte Reverse-Express-Zertifikat auf den DAX (WKN: DZ8TE6) ist vor allem für Anleger geeignet, die in den kommenden fünf Jahren ein Überwinden der Marke von 16.903,56 Punkte als relativ unwahrscheinlich einstufen und einen Indexstand von 9.943,27 Punkten oder darunter an einem der insgesamt sechs anstehenden Bewertungstage für relativ wahrscheinlich halten. Verluste würde das Papier generieren, wenn ohne Berücksichtigung etwaiger Kuponzahlungen die obere Barriere während der Laufzeit verletzt wird, es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung kommt und der Index am letzten Bewertungstag über 11.584 Zählern schließen sollte.

Wichtige Stammdaten:
WKN / ISIN DZ8TE6 / DE000DZ8TE68
Emittent DZ BANK AG
Kategorie Express-Zertifikat
Produktname Reverse Express auf den DAX
Letzter Beobachtungstag 29.05.2020
Zahltag 05.06.2020
Bezugsverhältnis 0,01005705
Ausübung Europäisch
Währung des Produktes Euro
Währungssicherheit / Quanto nein
Emissionstag 06.06.2014
Startpreis 9.943,27 Punkte
Erster Handelstag 07.07.2014
Letzter Handelstag 28.05.2020
Nominal 100,00 Euro
Barriere 16.903,56 Punkte
Start Barrierebeobachtung 02.06.2014
Innerhalb Barrierebeobachtung ja
Bewertungspunkte 6
Bewertungstage 29.05.2015 103,25%
30.05.2016 103,25%
30.05.2017 103,25%
30.05.2018 103,25%
30.05.2019 103,25%
Letzter Bewertungstag 29.05.2020 103,25%

Zur Strategie:
Mit dem "10%er des Monats" stellt finanzen.net einmal pro Monat ein Zertifikat mit sechs bis zwölf Monaten Restlaufzeit vor, das bei einer unterstellten Haltedauer bis zum Laufzeitende die Chance auf eine Mindestrendite von mindestens 10 Prozent p.a. eröffnet. Die vorgestellten Papiere werden sich vor allem durch einen komfortablen Risikopuffer auszeichnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Anleger mit dem Investment Verluste erleidet, soll dadurch möglichst gering gehalten werden. Bei der Auswahl des Emittenten werden große Banken mit guter Bonität bevorzugt, schließlich handelt es sich bei Zertifikaten stets um Inhaberschuldverschreibungen der jeweiligen Bank, die im Konkursfall ausfallen könnten. Auf das Aussprechen von Stopp-Marken wird bewusst verzichtet, da die verfolgte Strategie vor allem darauf abzielt, dass die mit dem Wertpapier verbundenen Schutzbarrieren während der Laufzeit höchstwahrscheinlich nicht verletzt werden.

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