Gold ist in Deutschland gefragt wie nie - Lohnt sich ein Einstieg?
Wer sein Vermögen absichern will, der setzt auf Gold - zumindest in Deutschland. Im vergangenen Jahr erreichte die Gold-Nachfrage ein Rekordhoch, auch wegen interessanter neuer Wertpapiere. Ist der Hype gerechtfertigt?
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Es ist die ideale Umgebung für einen steigenden Goldpreis: Die Zentralbanken halten die Zinsen niedrig, Renditen auf Anleihen fallen in den Keller. Gleichzeitig jagen die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten und Europa in schwindelerregende Höhen, die so manche Analysten und Marktakteure inzwischen höhenkrank macht. "Blasenähnliche Zustände", nannte es Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein. Höchste Zeit für sichere Häfen. Oder?
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Sieben Milliarden Euro vergoldet
Satte sieben Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr in Gold investiert, bestätigte eine Analyse des Gold-Interessenverbandes World Gold Council. Dadurch wuchsen die Gold-Bestände um etwa 190 Tonnen - ein neuer Höchststand. Triebfeder hinter dem Run auf Gold ist die Furcht vor der Krise. Welche Anlage soll das Vermögen sichern, wenn die Märkte in den Keller krachen und Anleihen aufgrund der Niedrigzinsen keine Option sind, wenn nicht Gold? Interessant dabei: Auf eine Wertsteigerung hofft nur ein kleiner Teil der Gold-Anleger, wie das World Gold Council in einer Umfrage unter 2.000 deutschen Anlegern herausfand. Demnach gaben 57 Prozent der Befragten an, dass es bei ihrer Gold-Anlage vorrangig um Vermögenssicherung gehe. Nur knapp ein Viertel aller Umfrageteilnehmer erklärte, es gehe um eine erhoffte Wertsteigerung.
Gold-Wertpapiere im Aufwind
Bislang lag bei den Deutschen vor allem physisches Gold im Trend. Im vergangenen Jahr holten jedoch die Gold-Wertpapiere merklich auf, im Besonderen die sogenannten Exchange Traded Products, kurz ETP. Diese sind mit physischem Gold besichert und bilden den Goldpreis nach. 2016 nahmen ETPs in Deutschland einen Anteil von 40 Prozent der Bestandszuwächse ein. Dabei entfiel der Löwenanteil auf XETRA-Gold von der Deutschen Börse, dessen Bestände in diesem Jahr 170 Tonnen überstiegen. Diesen Schub verdankten die Gold-Papiere vor allem einer neuen steuerlichen Regelung. Seit September 2015 sind Gewinne auf das Wertpapier von der Abgeltungssteuer ausgenommen, sofern das Papier länger als zwölf Monate gehalten wurde. Doch glaubt man diversen Ausblicken der Analysten, wird Gold in naher Zukunft vor allem in seiner Eigenschaft als Krisenwährung gefragt sein. Die schwelende Krise zwischen den USA und Nordkorea, daneben Unsicherheiten in Spanien aufgrund der Katalonien-Krise und natürlich übergeordnet die nicht enden wollende Rekordjagd an den Märkten nebst Niedrigzinsen - all das könnte dem Goldpreis in naher Zukunft noch Flügel verleihen.
Steht ein "Goldenes Zeitalter" bevor?
Eine hunderprozentig sichere Bank ist Gold jedoch möglicherweise nicht, denn es gibt auch einige Hindernisse auf dem Weg nach oben: Allen voran die geldpolitische Zukunft in den USA. Wer demnächst auf dem Chefsessel der Fed sitzen wird, ist noch unsicher. Als ziemlich sicher gilt jedoch, dass die Zinsen in absehbarer Zeit wieder steigen werden. Gepaart mit einem "aggressiveren Fed-Vorsitzenden" könnte dies den Goldpreis in den kommenden Monaten belasten", sagte Jan-Hendrik Hein, der Deutschland-Chef vom Fondshaus ETF Securities, dem "Handelsblatt". Die steigenden Zinsen der Fed dürften dem Dollar wieder auf die Sprünge helfen - das schlägt sich jedoch in der Regel zu Ungunsten des Goldpreises nieder.
Macht Gold als Wertanlage überhaupt noch Sinn?
Während die Deutschen an ihren Gold-Investments hängen, halten einige Größen am Markt längst nicht so viel vom gelben Edelmetall. Allen voran Starinvestor Warren Buffett, der Gold als "unproduktive Wertanlage" bezeichnet. Es verschaffe dem Anleger keinen Ertrag und keine Zinsen, lediglich Angebot und Nachfrage entscheide darüber, ob sich der Kauf letztendlich gelohnt habe oder nicht. Wer in den letzten fünf Jahren bei Gold eingestiegen ist, konnte zumindest keine großen Sprünge nach oben verzeichnen. Eigentlich keine große Überraschung, nachdem erst 2011 noch medial zum Großeinkauf bei Gold geraten wurde bei einem damaligen Höchstkurs von etwa 1.900 US-Dollar je Feinunze. Als der Gold-Run 2011 auch bei den Kleinanlegern ankam, war die Luft nach oben längst dünn geworden - die institutionellen Anleger und Großinvestoren waren längst investiert und die Party nach dem Einstieg der Kleinanleger im Großen und Ganzen gelaufen. Wer damals bei einem Preis von strammen 1.900 US-Dollar eingestiegen ist hat bis heute den erheblichen Wertverlust des Goldpreises in den vergangenen fünf Jahren nachvollzogen. Das Investment von damals wäre heute 1.300 US-Dollar wert - ein massiver Verlust.
Taugt Gold zur Krisenwährung?
Die Annahme von Gold als "sicheren Hafen" - sie hält sich wacker in den Köpfen der Anleger. Und wahr ist und bleibt, dass Gold, aufgrund der Rarität seines Vorkommens, einen hohen inneren Wert besitzt. Gold wird auch dann noch etwas wert sein, wenn eine Währung komplett in sich zusammenfällt. Analysten von Goldman Sachs empfahlen Anlegern vor kurzem, eher zum Gold-Investment zu greifen, statt in die aktuell laufende rasante Bitcoin-Rally einzusteigen. Ein Großteil der Deutschen scheint diese Meinung ebenfalls zu teilen und da die Mehrheit Gold offenbar "lediglich" als Krisenschutz ins Portfolio mit aufnimmt, könnte man die Tatsache, dass der Goldpreis sich nach seinem Sturz vor fünf Jahren noch immer nicht vollständig aufgerappelt hat, beinahe vernachlässigen. Allerdings hat Gold bei vergangenen Krisen auch als Krisenwährung nicht glänzen können - erhebliche Kursaufschläge blieben aus.
Redaktion finanzen.net
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