Rohstoff der Woche

Aluminium: Ende des Preisverfalls

aktualisiert 07.11.11 13:53 Uhr

Die Lagerbestände in China sind um 80 Prozent gefallen. Gleichzeitig steigt der Bedarf. Der Preisrückgang für das Leichtmetall dürfte nun sein Ende haben.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.622,65 USD -51,95 USD -1,94%

von Marc Hofmann, €uro am Sonntag

Im vergangenen Halbjahr waren sich Analysten bei Aluminium einig: „Kein Potenzial“, lautete ihr Urteil. Hohe Lagerbestände deckelten die Preise. Gleichzeitig drosselte China, das für 40 Prozent der glo­balen Nachfrage verantwortlich ist, seine Importe. Zwischen Januar und September fielen die Aluminiumeinfuhren um 28 Prozent.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

In Kombination mit der Furcht vor einem erneuten Rückfall in die Rezession führte das zu einem massiven Preisverfall. Seit Mai rutschte das Leichtmetall um mehr als 24 Prozent auf 2.127 US-Dollar je Tonne ab.

Doch nun könnte der Boden erreicht sein. Wie die Shanghai Futures Exchange Ende Oktober bekannt gab, sind die chinesischen Lagerbestände seit Januar um 80 Prozent gefallen. Die Experten der Commerzbank halten es daher für möglich, dass Peking schon bald an den Markt zurück­kehren wird. Ihre Annahme stützen sie auf das niedrige Preisniveau. Die Bank hat berechnet, dass die Grenzkosten für die chinesische Aluminiumproduktion bei 2300 US-Dollar je Tonne liegen. Liegt der Weltmarktpreis – wie aktuell – darunter, stellt das Land weniger Alu her und kauft aus dem Ausland zu.


Hier gehts zum aktuellen Heft

Erste Zahlen untermauern die Vermutung der Rohstoffexperten. Demnach stießen die chinesischen Schmelzen im September mit 1,58 Millionen Tonnen rund ein Prozent weniger aus als noch im August. Die Auslastung der Aluminium verarbeitenden Betriebe ist damit auf 60 Prozent gesunken. Für das laufende Jahr rechnet Alcoa, einer der weltweit größten Aluminiumhersteller, damit, dass die Nachfrage aus China um 17 Prozent auf 19,3 Millionen Tonnen ­ansteigen wird. Und auch branchenunabhängige Organisationen wie die OECD schätzen, dass Chinas Aluminiumbedarf in diesem und im kommenden Jahr zweistellig wachsen werde. Mittelfristig ist daher von ­steigenden Preisen auszugehen. Die Euroschuldenkrise und ihre Auswirkung auf die globale Konjunktur bergen jedoch vorerst weiteres Rückschlagpotenzial.

Anleger, die sich jetzt schon mit positionieren wollen, können dies über K.-o.-Scheine bewerkstelligen. Sie sollten aber ein Papier wählen, dessen Knock-out-Schwelle genügend Raum für Schwankungen lässt – wie beispielsweise das Mini-Long-Zertifikat der Royal Bank of Scotland (ISIN: NL 000 900 064 5). Seine Verfallsschwelle liegt bei einem Aluminiumpreis von 1721 US-Dollar je Tonne. Der Hebel liegt bei vier, Anleger profitieren also im Verhältnis 4 : 1 von einem Anstieg des Aluminiumpreises. Doch Vorsicht, der Hebel wirkt auch in die andere Richtung.

Nachrichten zu Aluminiumpreis