Gold: Briten verspüren starken Goldappetit

von Jörg Bernhard

Dieser Trend war unmittelbar nach der Bekanntgabe des Brexit-Votums bereits zu beobachten. Joshua Saul, der Chef des britischen Edelmetallhändlers "The Pure Gold Company" berichtete nun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, von Anlegern, die 40 bis 50 Prozent ihres Nettovermögens in Gold tauschen, nachdem bislang eher eine Quote von fünf bis zehn Prozent üblich war. Im Vergleich zu Deutschland haben die Briten dem gelben Edelmetall bis dato keine große Bedeutung innerhalb ihrer Portfolios beigemessen. Unter diesem Aspekt und dem drohenden Brexit existiert auf der Insel nunmehr erhebliches Nachholpotenzial. Am Nachmittag wurde zudem die britische Inflationsrate für Juni veröffentlicht. Sie fiel mit 0,5 Prozent p.a. etwas höher als erwartet aus.

Am Dienstagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit gehaltenen Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 1,90 auf 1.331,20 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: API-Wochenbericht ante portas

Trotz enttäuschendem ZEW-Konjunkturbericht kann der fossile Energieträger im Dienstagshandel leicht positive Vorzeichen ausweisen. Bei der Beurteilung der aktuellen Lage der deutschen Wirtschaft war gegenüber dem Vormonat ein Rückgang von 54,5 auf 49,8 Zähler gemeldet worden, während die Geschäftserwartungen von plus 19,2 auf minus 6,8 Zähler regelrecht eingebrochen sind. Da Deutschland - zumindest im Ölmarkt - nicht als sonderlich wichtiger Player gilt, hatten die Schwächeanzeichen jedoch keinen Einfluss auf den Ölpreis. Nun warten die Akteure an den Energiemärkten auf den nach Börsenschluss zu erwartenden Wochenbericht des American Petroleum Institute.

Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (August) um 0,12 auf 45,36 Dollar, während sein Pendant auf Brent (September) um 0,24 auf 48,64 Dollar anzog.