Gold-Serie Börse Stuttgart

Gold sorgt für Stabilität

22.05.13 15:46 Uhr

Auf den ersten Blick ist es ein Widerspruch: Gold ist vor allem in Krisen ein gefragtes Investment, das Stabilität ins Portfolio bringen kann.

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Rohstoffe

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Gleichzeitig schwankt der Preis für das Edelmetall allerdings kräftig – Mitte April etwa war in kürzester Zeit ein besonders heftiger Einbruch zu beobachten. Wie passen Preisschwankungen und Sicherheit zusammen? Eine Antwort auf diese Frage findet, wer Gold nicht als Einzel-Investment, sondern im Zusammenspiel mit anderen Anlageklassen betrachtet, etwa Aktien oder Anleihen. Dann wird schnell klar: Obwohl Gold im Preis schwankt, kann es wesentlich dazu beitragen, ein Portfolio zu stabilisieren. Denn das Edelmetall steigt häufig gerade dann im Wert, wenn die Kurse anderer Anlageklassen fallen.

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Eine vom World Gold Council veröffentlichte Studie illustriert diesen ausgleichenden Effekt. Danach hätten Anleger in fünf von sechs Krisen der vergangenen 30 Jahre geringere Verluste erlitten, wenn sie ein typisches Portfolio aus Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen um einen Goldanteil zwischen 6 und 9 Prozent ergänzt hätten. Allein in der auf die Finanzkrise folgenden Rezession zwischen 2007 und 2009 hätten Investoren, in US-Dollar gerechnet, durch die Diversifizierung mit Gold ihr Ergebnis um fast 5 Prozent des eingesetzten Vermögens verbessert. Anders ausgedrückt: Wer damals 100.000 Dollar angelegt hatte, hätte sich durch die Aufnahme von Gold ins Portfolio Verluste in Höhe von 4.670 US-Dollar erspart. In anderen Krisen wie nach den Anschlägen des 11. September 2001 fiel der Effekt ähnlich, wenn auch weniger deutlich aus. Deshalb kommt die Studie zu dem Schluss, dass Gold auch eine mögliche Absicherung gegen selten auftretende, aber dafür umso gefährlichere Extremsituationen darstellt.

Geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen

Doch warum entwickelt sich der Goldpreis so unterschiedlich zu den Kursen von Aktien, Anleihen und anderen Rohstoffen? Die geringe Korrelation von Gold mit anderen Anlageklassen hat ihre Ursachen vor allem darin, dass sich der Preis des Edelmetalls recht unabhängig von der Konjunktur entwickelt. Ganz anders andere Rohstoffe oder Aktien: Ihre Kurse schwanken mit den wechselhaften Konjunkturzyklen. Schließlich schlägt die gesamtwirtschaftliche Situation meist auch auf die Gewinne der Unternehmen durch. Die Nachfrage nach Industriemetallen oder fossilen Energieträgern richtet sich ebenfalls nach Auftragslage und Wirtschaftswachstum.

Der Goldpreis dagegen ergibt sich aus einer Vielzahl von Faktoren, die kaum mit der Konjunktur zusammenhängen. Zwar kommt auch Gold in der Industrie zum Einsatz, etwa bei der Produktion von Halbleiterchips. Doch dominieren andere Segmente die Nachfrage: Nach Angaben des World Gold Council entfällt nach wie vor etwa die Hälfte des weltweiten Goldbestandes auf Schmuck. Zudem wird Gold weltweit als Krisen- und Reservewährung genutzt: Die Notenbanken der USA und der Bundesrepublik Deutschland halten rund drei Viertel ihrer Fremdwährungsreserven in Gold. Gemeinsam kommen die beiden Länder auf etwa 11.500 Tonnen des Edelmetalls. Allein im vergangenen Jahr kauften Notenbanken weltweit 534,6 Tonnen Gold – so viel wie seit 50 Jahren nicht mehr. Dafür gibt es Gründe: Gold ist dauerhaft haltbar, nur in begrenzten Mengen verfügbar und lässt sich nicht beliebig vermehren. Darüber hinaus wird es seit Jahrtausenden von Menschen überall auf der Welt geschätzt und hat in all dieser Zeit seinen Wert behalten – trotz kurzfristiger Preisschwankungen.

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