Ölpreise stürzen ab
Am Ölmarkt gab es am Donnerstag einen rasanten Preisrutsch.
Werte in diesem Artikel
Am Mittag fielen die Ölpreise der beiden wichtigsten Ölsorten binnen Minuten um jeweils über einen Dollar auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Händler sehen Hinweise auf ein sehr hohes Angebot in den USA als Grund.
Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai fiel zwischenzeitlich bis auf 52,02 US-Dollar. Am Morgen hatte der Preis noch über 53,50 Dollar gelegen. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im April kostete zwischenzeitlich nur noch 49,20 Dollar. Damit waren beide Ölsorten so billig wie zuletzt im Dezember. Eine nennenswerte Erholung der Preise folgte zunächst nicht.
Händler führen den Absturz der Preise auf einen unerwartet kräftigen Anstieg der Ölreserven in den USA zurück, der auf ein hohes Angebot hindeute. Seit mittlerweile neun Wochen sind die US-Rohöllagerbestände mehr oder weniger stark gestiegen, laut Energieministerium zuletzt um 8,2 Millionen Barrel auf ein neues Rekordniveau von 528,4 Millionen Barrel. Die Ölproduktion in den USA stieg auf knapp 9,1 Millionen Barrel pro Tag auf das höchste Niveau seit über einem Jahr.
Die jüngsten Zahlen aus den USA wurden bereits am Mittwochnachmittag veröffentlicht. Schon da war es mit einiger zeitlicher Verzögerung am Ölmarkt bereits kräftig bergab gegangen. "Manchmal dauert es etwas, bis Nachrichten ihre Wirkung entfalten und manchmal reicht ein weiterer Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt", kommentiert Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.
Laut Weinberg könnte neben den Reservedaten auch eine Aussage des Chefs vom US-Ölförderer Continental Resources auf die Preise gedrückt haben. Harold Hamm hatte am Mittwoch bei einer Energiekonferenz in Texas davor gewarnt, dass eine hohe US-Schieferölproduktion den Ölmarkt "töten" könnte. Führende US-Ölunternehmen haben zudem deutlich höhere Ausgaben in diesem Jahr angekündigt.
Außerdem hat die US-Energiebehörde EIA diese Woche eine neue Prognose zur Entwicklung der amerikanischen Ölproduktion veröffentlicht. Demnach dürfte die Produktion im laufenden Jahr um etwa 200 000 Barrel pro Tag stärker steigen als bisher erwartet, auf durchschnittlich 9,21 Millionen Barrel pro Tag./tos/jsl/jha/
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
Weitere Ölpreis (Brent) News
Bildquellen: Dzmitry Kliapitski / Shutterstock.com, Anton Watman / Shutterstock.com