Wall Street: 100-jährige Finanzberaterin verrät ihr Erfolgsgeheimnis

Kennen Sie Irene Bergman? Sollten Sie aber. Die 100-jährige US-Finanzberaterin ist seit Jahrzehnten an der Wall Street erfolgreich. In einem Interview spricht sie über das Geheimnis ihres Erfolges.
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In einem Alter, in dem Andere schon seit fast 40 Jahren im Ruhestand sind und ihren Lebensabend genießen, macht die 100-jährige Irene Bergman das, womit sie sich bereits seit 1973 beschäftigt: Sie arbeitet an der Wall Street und verwaltet Kundenvermögen in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar. Der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die Wall Street-Veteranin ein Interview gegeben und dabei faszinierende Einblicke ermöglicht.
Erfolgsgeheimnis: Mache nichts Dummes
Wie man so lange so erfolgreich an der Wall Street agiert, wie Bergman? Das Erfolgsgeheimnis der 100-Jährigen klingt ganz einfach: Tue nichts Dummes! Bei einem Investment sollte man die Anlagerendite im Blick behalten, so die Finanzberaterin von Stralem & Co. in einem Interview in ihrem New Yorker Apartment. Das an der Börse aktuell vorherrschende Tempo und die Gier nach schnellen Gewinnen kritisiert die 100-Jährige: Bevor man eine Beteiligung in Erwägung ziehe, sei es besser, drei Jahre zu warten - im Idealfall sogar noch viel länger, so die Expertin. Komme man durch gründliche Recherche zu der Erkenntnis, dass man sein Portfolio ändern müsse, rät Bergman: "Seien Sie mutig und nehmen Sie Änderungen vor". Dabei solle man sich als Investor auch nicht scheuen, die eigene ursprüngliche Einschätzung zu revidieren.Eher trüber Blick auf aktuellen Aktienmarkt
Aktien steht Bergman aktuell eher skeptisch gegenüber. "Je länger Sie im Geschäft sind, umso pessimistischer werden Sie", so die Finanzberaterin im Interview weiter. Aktien halte sie selber aktuell für zu teuer. "Bullish werden", könne sie deshalb aber trotzdem - gerade, weil sie aufgrund ihrer langen Tätigkeit im Finanzbereich eine Vorstellung davon habe, wo die Aktie, die sie gerade anschaut, vor 40 Jahren stand.Bergman ist seit 1973 im Geschäft
So selten, wie Frauen in ihrer Position heute noch sind - zu Zeiten ihres Berufseinstiegs war Bergman in der Finanzbranche noch eine weitaus größere Exotin. Bereits als junges Mädchen wollte sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der als Privatbankier an der Berliner Börse tätig war. Doch der zweite Weltkrieg machte ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung - die jüdische Familie musste aus Deutschland und später aus den Niederlanden fliehen und kam 1942 in die USA. Dort arbeitete sie zunächst als Sekretärin in einer Bank, 15 Jahre später wechselte sie zu Hallgarten & Co., einem Mitglied der New York Stock Exchange, 1973 schließlich ging sie zu Stralem, wo sie bis heute tätig ist.Dort betreut sie elf Privatkunden und ist Mitglied des Investmentausschusses. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich das Geschäft in eine andere Richtung entwickelt, merkt Bergman an. "Die Art, wie das Geschäft betrieben wird, hat sich verändert", betont sie. "Der Wettbewerb ist viel schärfer, das Geschäft viel brutaler geworden."
Noch kein Gedanken an Rente
Im August hat Irene Bergman ihren 100. Geburtstag gefeiert - seit fast einem Jahr geht sie nicht mehr ins Büro. Ein kompletter Rückzug aus dem Geschäft kommt für sie aber offenbar nicht in Frage. Jeden Tag sei sie in Kontakt mit ihren Kollegen, mit einigen ihrer Kunden spreche sie zumindest einmal in der Woche, so Bergman weiter.Einer davon, der New Yorker Arzt George Falk, selbst schon 75 Jahre alt, hat großes Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Finanzberaterin: "Sie hat viele Konjunkturzyklen mitgemacht, Aufs und Abs, Rezessionen, Depressionen, und hat ein gutes Gefühl dafür, wohin sich die Dinge entwickeln", erklärte er Bloomberg gegenüber weiter. "Sie versteht meine Anforderungen, berücksichtigt meine Interessen und ist nicht in erster Linie daran interessiert, viel Geld mit mir zu verdienen." Aktuell ist Falk dank Bergman zu 100 Prozent in US-Staatsanleihen investiert.
Ähnlich hohes Ansehen scheint Bergman bei all ihren Kunden zu genießen. Der Handelschef ihres Arbeitgebers Stralem betonte, sie habe in 20 Jahre noch nie einen Kunden verloren. Einige Konten seien geschlossen worden, nachdem ihre Besitzer verstorben waren.
Apple-Aktie nicht im Depot
Doch nicht immer hatte die Seniorin den richtigen Riecher. Apple zum Beispiel, eine Aktie, die in den vergangenen Jahrzehnten regelrecht explodiert ist und das Unternehmen zum wertvollsten der Welt gemacht hat, habe sie einfach verpasst. "Apple war einfach zu viel für mich." Aber dafür könne sie niemand anderem als sich selbst die Schuld geben: "Ich mache immer gerne, was ich wirklich tun will. Dann ist es auch mein Fehler", so Bergman weiter. Und diesen Rat gibt sie auch an alle anderen weiter: " Treffen Sie ihre eigenen Entscheidungen".Redaktion finanzen.net
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