Vergiftetes Angebot

Bausparkasse trickst Kunden aus

07.12.13 11:00 Uhr

Die LBS Nord, die in Niedersachsen und Berlin aktiv ist, will Kunden mit hoch verzinsten Bausparverträgen loswerden.

von Martin Reim, Euro am Sonntag

Der Trick: Die Bausparkasse bietet per Brief an, den Vertrag vorzeitig zu kündigen, ohne ­darauf hinzuweisen, welche Vorteile dem Kunden damit verloren gehen würden. In dem Schreiben ist die Rede von einem „Weihnachtsgeschenk“, indem auf eine Kündigungsfrist verzichtet wird, und von „Extra-Weihnachtsgeld“.

Wer­bung

Laut Christian Schmid-Burgk, Immobilien­experte der Verbraucherzentrale Hamburg, handelt es sich um ein „vergiftetes Angebot“, auf das die Angesprochenen nicht eingehen sollten. „Nirgendwo sonst bekommt man im Moment noch sichere Zinsen von bis zu vier Prozent auf sein Erspartes.“

Die LBS Bayern hatte ein fast wortgleiches Schreiben verschickt (siehe €uro am Sonntag vom 7./8. Dezember). Auch hier raten ­Experten zu äußerster Vorsicht. Ein Sprecher der LBS Bayern bezeichnet das Schreiben hingegen als „transparent, fair und für niemanden von Nachteil“.

Offensichtlich sind die LBS Bayern und Nord die Ausnahmen. Eine Umfrage von €uro am Sonntag ergab, dass keine andere der insgesamt zehn Landesbausparkassen solche Schreiben versandt hat.