Dieselskandal auch mit Daimler? Jetzt Chance zur Rückabwicklung prüfen!
Ist auch Daimler Teil des Dieselskandals? Die Liste der betroffenen Unternehmen wird immer länger.
Werte in diesem Artikel
Umso wichtiger ist es, dass Käufer solcher Fahrzeuge die Möglichkeit zur Rückgabe ihres Fahrzeugs prüfen. Besonders gut sind die Chancen, wenn das Fahrzeug auf Kredit gekauft wurde oder über Leasing erworben wurde.
Die jüngsten Gerichtsurteile von Volkswagen-Käufern, die auf Rückgabe ihres Fahrzeugs wegen der Abgasmanipulationen geklagt haben, klingen auf den ersten Blick gut. Bei näherem Hinschauen zeigt sich: Die Käufer dürfen zwar ihr Auto zurückgeben - bekommen aber nur einen Bruchteil ihres Kaufpreises zurück. Sie schulden VW eine Nutzungsentschädigung. Mit einem Trick lässt sich diese Zahlung vermeiden.
Konkret hat laut F.A.Z. das Landgericht Arnsberg (AZ 1-2 O 264/16) folgendes entschieden: Ein Volkswagen-Fahrer kann sein Fahrzeug wegen der Dieselmanipulationen zurückgeben. Er muss sich jedoch von seinem Kaufpreis von 37.000 Euro satte 14.200 Euro Nutzungsentschädigung abziehen lassen - bekommt also weniger als zwei Drittel dessen zurück, was er für das Auto bezahlt hat. So macht eine Rückabwicklung aus Sicht des Verbrauchers wenig Sinn!
Kein Wunder, dass Volkswagen das Urteil nicht anfechten will und davon spricht, dass man dem Käufer in etwa den Marktwert des Fahrzeugs erstattet. Im Klartext heißt das: Der Verbraucher hätte sein Auto auch gleich als Gebrauchtwagen verkaufen können. Ganz ohne Klage gegen Volkswagen und ohne Anwaltskosten - das Ergebnis wäre in etwa das Gleiche gewesen. So ist das Urteil unter dem Gesichtspunkt des Verbraucherschutzes ein Witz!
Doch es gibt eine Möglichkeit, sein Fahrzeug (fast) ohne Nutzungsentschädigung zurückgeben zu können. Und das Beste dabei: Diese Möglichkeit ist völlig unabhängig davon, ob bei dem Fahrzeug Abgasmanipulationen vorgenommen worden sind oder nicht. Damit steht diese Gelegenheit Besitzern aller Fahrzeugmarken offen. Voraussetzung ist jedoch, dass das Fahrzeug finanziert wurde - entweder über einen Kreditvertrag oder über einen privaten Leasingvertrag.
Wie jüngste Erkenntnisse der Interessengemeinschaft Widerruf zeigen, sind zahlreiche Verbraucherkredite und Leasingverträge der sogenannten Autobanken (VW Bank, Audi Bank, BMW Bank, Ford Bank, Fiat Bank, Opel Bank, etc.) und anderer Kreditinstitute fehlerhaft und können widerrufen werden. Der Widerruf führt dazu, dass sowohl das Darlehen als auch der verbundene Kauf des Kraftfahrzeugs rückabwickelt werden. Der Verbraucher gibt also sein Auto zurück und erhält sein Geld wieder. Dieser sogenannte Widerrufsjoker hat schon vielen Tausend Immobilienbesitzern geholfen, vorzeitig aus ihrer teuren Immobilienfinanzierung auszusteigen. Nun greift er auch bei Kfz-Krediten.
Der Clou dabei: Wer sein Fahrzeug nach dem 13. Juni 2014 gekauft hat, schuldet bei einer Rückabwicklung keine Entschädigung für die Nutzung des Kfz - anders als bei den jetzt vorliegenden Urteilen, bei denen die Kläger sich ausschließlich auf die Abgasmanipulationen gestützt hatten und nicht auf die Finanzierung. Gelingt also die Rückabwicklung durch den sogenannten Widerrufsjoker, dann hat der Verbraucher das Auto fast kostenlos gefahren. Bei einem Widerruf des Darlehens muss die Bank dem Kunden die Anzahlung sowie die komplette Kreditsumme erstatten. Lediglich die - meist sehr geringen - Zinsen darf sie behalten. Unterstellt man einen Zinssatz von einem Prozent, eine Laufzeit von drei Jahren und einen Kaufpreis von 20.000 Euro sind das weniger als 600 Euro. Wurde das Fahrzeug in diesem Zeitraum 20.000 Kilometer pro Jahr gefahren, so entspricht das noch nicht einmal 0,01 Euro pro Kilometer - deutlich weniger als der normale Wertverlust eines Fahrzeugs.
Besonders brisant ist das Thema vor dem Hintergrund der VW-Abgasaffäre. Denn während Volkswagen in den USA zahlreiche Diesel-Fahrzeuge anstandslos zurückgenommen hat und den Kaufpreis erstattet hat, verweigern die Wolfsburger dies gegenüber deutschen Kunden. Nun können aber Verbraucher, die ihr Auto mit Hilfe eines fehlerhaften Darlehensvertrags finanziert oder geleast haben, genau dies erzwingen und sich revanchieren - auch wenn sie gar kein Diesel-Fahrzeug gekauft haben, sondern einen Benziner. Die Stiftung Warentest spricht von einer "lukrativen Rückgabe-Chance für Autokäufer".
Doch das Problem fehlerhafter Darlehensverträge ist nicht auf Volkswagen oder Fahrzeuge des VW-Konzerns (Skoda, Seat, Audi) beschränkt. Auch Finanzierungen anderer Hersteller sind fehlerhaft. Wichtig ist, dass das Auto und die Finanzierung aus einer Hand verkauft wurden - beispielsweise beim Autohändler. Eine pauschale Aussage, welche Kredite und Leasingverträge angreifbar sind, lässt sich derzeit nicht treffen. Eine individuelle Prüfung der Verträge ist nötig.
Wie sollten betroffene Verbraucher nun vorgehen? Erster Schritt ist die Prüfung des Darlehensvertrags durch einen spezialisierten Anwalt, beispielsweise kostenlos und unverbindlich bei der Interessengemeinschaft Widerruf unter www.widerruf.info. Zudem sollten Sie sich bewusst sein, dass der Widerruf eines Autokredits kein Selbstläufer ist. Die Autobanken wehren sich, eine Klage dürfte nötig werden. Allerdings übernehmen die meisten Rechtsschutzversicherungen die Kosten dafür. Wer keine Rechtsschutzversicherung hat, kann unter Umständen vor dem Widerruf sogar noch eine abschließen.
Wichtig: Die Möglichkeit eines Kredit-Widerrufs gilt nicht nur für Fahrzeuge, die vom Dieselskandal betroffen sind. Es gibt keine Beschränkung auf eine bestimmte Marke oder einen bestimmten Motorentyp! Alle kreditfinanzierten Fahrzeuge, die ab 2014 gekauft worden sind, kommen für diese Vorgehensweise in Frage.
Lohnt es sich vielleicht sogar, nun ein teures Auto auf Pump zu kaufen - in der Hoffnung, den Kreditvertrag später widerrufen zu können und das Fahrzeug zurückgeben zu können? Vergessen Sie es! Zwar sind derzeit noch viele Kredite fehlerhaft. Wir rechnen jedoch damit, dass die Autobanken diese Fehler nun schnell korrigieren werden. Neu abgeschlossene Kredite dürften demnach kaum noch angreifbar sein. Das Thema ist also vor allem für jene interessant, die ab 2014 eine Kfz-Finanzierung abgeschlossen haben.
Roland Klaus arbeitet als freier Journalist in Frankfurt am Main und ist Gründer der Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info). Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich zum Thema Widerruf von teuren Kreditverträgen informieren und austauschen wollen und bietet eine kostenlose Prüfung von Widerrufsklauseln in Immobiliendarlehen an. Bekannt wurde Klaus als Frankfurter Börsenreporter für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC sowie als Autor des Buch „Wirtschaftliche Selbstverteidigung“. Sie erreichen Ihn unter kontakt@widerruf.info
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
29.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
29.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
27.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
22.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
11.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
28.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK | |
03.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
18.02.2021 | Daimler Sell | Warburg Research | |
02.02.2021 | Daimler Verkaufen | DZ BANK | |
26.10.2020 | Daimler Verkaufen | DZ BANK |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Mercedes-Benz Group (ex Daimler) nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen