Warnung an Anleger

Bundesbank: EZB-Geldpolitik erhöht Risiko einer Immobilienblase

28.01.15 15:37 Uhr

Bundesbank: EZB-Geldpolitik erhöht Risiko einer Immobilienblase | finanzen.net

Die Deutsche Bundesbank warnt angesichts der extrem lockeren Geldpolitik im Euroraum vor Preisblasen am Immobilienmarkt.

"Die Liquidität steigt, die Zinsen sinken. Damit steigt aber auch das Risiko von Vermögenspreisblasen an - nicht zuletzt am Immobilienmarkt", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch auf einer Tagung des Eigentümerverbands Haus & Grund in Berlin: "Aus diesem Blickwinkel ist die Welt für Immobilieninvestoren also etwas gefährlicher geworden."

Wer­bung

Aktuell deuteten zwar weder die Preisentwicklung am deutschen Immobilienmarkt noch die Entwicklung der Kreditvergabe oder der Kreditvergabestandards auf eine Preisblase hin, betonte Dombret: "Allerdings muss uns bewusst sein, dass die Entscheidung der EZB, in großem Stil Staatsanleihen zu kaufen, eine Zeitenwende an den Kapitalmärkten eingeläutet hat."

Die Europäische Zentralbank hatte vergangene Woche beschlossen, bis September 2016 Staatsanleihen und andere Papiere im Gesamtwert von gut 1,1 Billionen Euro zu kaufen. Das frische Geld kommt im Idealfall über die Banken, denen die Zentralbank Anleihen abkauft, in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an. Dombret sieht aber die Gefahr, dass Anleger auf der Suche nach Rendite angesichts der niedrigen Zinsen nun eher in Aktien oder Immobilien investieren werden, die sie bisher wegen höherer Risiken gemieden haben: "Die Entstehung von Preisblasen wird damit wahrscheinlicher, und das könnte zu einem Problem für die Stabilität des Finanzsystems werden."/hqs/DP/das

BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: Rufous / Shutterstock.com