Ehemaliger Hedgefonds-Gründer kauft Medikamentenrechte und hebt den Preis um 5.500 Prozent an
Ein ehemaliger Hedgefonds-Manager ist neuer Besitzer eines Arzneimittels, das unter anderem bei AIDS-, Krebs- und Malaria-Patienten eingesetzt wird. Über Nacht erhöhte er die Preise für das Medikament: Von 13,50 auf 750 Dollar pro Tablette.
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Martin Shkreli heißt der Mann, der in den USA über Nacht zu einem der umstrittensten Geschäftsmänner des Landes wurde. Der ehemalige Hedgefonds-Manager hat die Rechte an einem Medikament erworben und dessen Preis in einem Schritt um mehr als 5.000 Prozent angehoben.
Turing Pharmaceuticals kauft Daraprim
Wie die New York Times berichtet, hat der 32-jährige CEO mit seinem Pharma-Startup Turing Pharmaceuticals die Rechte an Daraprim erworben. Dafür hat das Unternehmen, das Shkreli auch gegründet hat, 55 Millionen US-Dollar auf den Tisch gelegt. Kurz darauf hob der neue Eigentümer den Preis für das Medikament drastisch an: von 13,50 Dollar auf 750 Dollar pro Tablette. Praktisch über Nacht verteuerte sich das Medikament damit um 5500 Prozent.Mittel gegen Toxoplasmose
Daraprim ist ein Mittel gegen Toxoplasmose, eine Infektionskrankheit die oft Menschen mit angeschlagenem Immunsystem betrifft. Deshalb tritt die Krankheit auch häufig bei Aids- und Krebspatienten auf, die daraufhin medikamentös behandelt werden müssen. Daraprim ist bei vielen Betroffenen das Mittel der Wahl. Auch Malaria-Patienten werden mit dem Medikament behandelt.Kritik an der Preisexplosion
Nach der massiven Preisanhebung prasselte Kritik auf Turing Pharmaceuticals nieder. Deren CEO Martin Shkreli wehrte sich aber gegen Vorwürfe, sich an kranken Menschen bereichern zu wollen. Auf keinen Fall wolle man Patienten abzocken, es gehe für sein Unternehmen nur darum, im Geschäft zu bleiben. Shkreli zufolge nutzen die meisten Patienten das Medikament ohnehin weniger als ein Jahr. Und der neue Preis von Daraprim sei dem von ähnlichen Medikamenten für seltene Krankheiten lediglich angepasst. Darüber hinaus wolle man die Einnahmen auch dazu nutzen, bessere Behandlungsmöglichkeiten für Toxoplasmose zu entwickeln, die mit weniger Nebenwirkungen für die Patienten einhergingen. Es gebe wirklich keinen Grund, ihn und sein Unternehmen deshalb zu kritisieren, wehrte sich Shkreli weiter.Experten bezweifeln Motivation von Shkreli
Ärzte bezweifeln unterdessen, dass es den Bedarf nach einem verbesserten Medikament für Toxoplasmose gibt. Die Nebenwirkungen von Daraprim seien behandelbar, heißt es von Expertenseite. Dr. Wendy Armstrong, die als Professorin für Infektionskrankheiten an der Emory University von Atlanta tätig ist, erklärt: "Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine der Krankheiten handelt, bei denen man nach besseren Therapiemöglichkeiten suchen muss".Shkreli in der Geschäftswelt kein Unbekannter
Martin Shkreli hat sich in der US-Geschäftswelt bereits einen Namen gemacht. Als er Mitte 20 war, gründete er den Hedgefonds MSMB Capital. Damals wurde ihm nachgesagt, er habe die Food and Drug Administration dazu gedrängt, Medikamenten von Unternehmen, bei deren Aktien er short gegangen war, keine Zulassung zu erteilen. 2011 gründete er Retrophin, ein Unternehmen, das einen ähnlichen Ansatz wie Turing verfolgte und Medikamentenrechte erwarb, um kurz darauf die Preise massiv anzuheben. Nachdem er das Unternehmen im Streit mit der aktuellen Führungsriege verlassen hatte, gründete er Turing. Heute verklagt er sein ehemaliges Unternehmen auf eine Abfindungszahlung in Höhe von 25 Millionen Dollar.Daraprim seit 1953 auf Markt
Daraprim ist 1953 erstmals von der Federal Drug Administration (FDA) zugelassen worden. Die Rechte an dem Medikament hielt lange der US-Pharmariese Glaxo Smith Kline, bevor dieser die Vermarktungsrechte in den USA 2010 an CorePharma abtrat. Als CorePharma von Impax Laboratories aufgekauft wurde, wechselten auch die Rechte an Daraprim den Besitzer. Der Neu-Eigentümer verkaufte diese schließlich an den jetzigen Rechteinhaber Turing.Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: twitter.com/MartinShkreli
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