Erstmals weniger Riester-Verträge
Die Zahl von Riester-Verträgen ist erstmals gesunken. Wie das Bundessozialministerium mitteilte, gab es im ersten Quartal 16,481 Millionen Kontrakte - etwa 1000 weniger als Ende 2015.
von Martin Reim, Euro am Sonntag
Das Ministerium hatte zwar bereits 2013 im Startquartal das erste Minus seit dem Riester-Start im Jahr 2001 vermeldet. Allerdings wurde die Vertragszahl später nach oben korrigiert. Gemäß der aktuellen Mitteilung erwischte es die Riester-Versicherungen besonders hart, die um 32.000 Stück abnahmen. Die Riester-Rente war zuletzt in die politische Diskussion geraten. So hatte CSU-Chef Horst Seehofer ihre Abschaffung gefordert.
Wie ebenfalls jetzt bekannt wurde, erhielten im Jahr 2012 nur rund 37 Prozent der Riester-Sparer die volle Zulage. Das ergab eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Bundestagsanfrage der Linkspartei. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Sparer erhalten weniger als die volle Zulage, falls sie beispielsweise ihre aktuellen Einkommens- und Familiendaten nicht weiterleiten - etwa wenn das Einkommen steigt oder Kinder geboren werden.
Gleichzeitig bezeichneten die Grünen die Riester-Rente in ihrer bisherigen Form als gescheitert. Dies geht aus dem Abschlussbericht der parteieigenen Rentenkommission hervor. Stattdessen setzt die Partei, die 2001 in der Regierung war, auf die gesetzliche Rente als Altersvorsorge Nummer 1 - ergänzt um Betriebsrenten. Nach den Plänen soll es künftig eine Garantierente oberhalb der Grundsicherung geben.
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