Hamburger Sparkasse führt Negativzinsen ein
Die größte deutsche Sparkasse reagiert nun auch auf die Nullzinspolitik der EZB. Mit Folgen für die Kunden.
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Die Hamburger Sparkasse, kurz Haspa, ist nach Bilanzsumme und Kundeneinlagen die größte Sparkasse Deutschlands. Jetzt muss auch sie Konsequenzen aus der Niedrigzinspolitik der EZB ziehen.
"Verwahrentgelt" für Kunden
Für Einlagen bei der Sparkasse Hamburg müssen Kunden nun Zinsen zahlen, anstatt diese von der Bank zu bekommen. Betroffen sind derzeit jedoch nur Firmenkunden und institutionelle Anleger. "Die auf Dauer angelegte Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank macht es auch für uns notwendig, für größere Guthaben (…) Verwahrentgelt zu nehmen", so Stefanie von Carlsberg, Sprecherin der Hamburger Sparkasse gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Zinssatz sei jedoch nicht festgelegt, dass bedeutet, er richte sich "nach individuellem Geschäftsumfang der Haspa". Derzeit führe die Bank Gespräche über diesen Zinssatz mit den betroffenen Kunden.
Auch Privatkunden betroffen?
Seit dem März 2016 liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank bei 0,0 Prozent. Zu diesem können sich Banken Geld bei der EZB leihen. Deponieren sie ihr Geld wiederum bei dem Institut, fallen entsprechende Strafzinsen an, die viele Institute nun an ihre Kunden weitergeben. Privatkunden sollen laut Haspa von diesen Negativzinsen dennoch "so lange wie möglich" verschont bleiben. Dass diese jedoch irgendwann auch die privaten Anleger betreffen, ist aber nicht auszuschließen.
Auswirkungen der EZB-Politik sind auch schon bei anderen Bankhäusern zu spüren. So fallen für viele Sparkassen und Volksbanken steigende Konto- und Kartengebühren an. Die Postbank schaffte bereits im November letzten Jahres ihr kostenloses Girokonto ab. Wann die Negativzinsen also auch bei den Privatanlegern ankommen, ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Redaktion finanzen.net
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