Statistik: Viele Fonds scheitern am Index
Ein trauriges Zeugnis stellt Scope aktiv gemanagten Aktienfonds aus. Die Ratingagentur untersuchte die Wertentwicklung der rund 2800 in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Aktienfonds.
von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Nur wenige Produkte übertreffen demnach kurzfristig oder langfristig den jeweiligen Vergleichsindex. Die durchschnittliche Unterrendite betrug auf ein Jahr betrachtet 2,5 Prozent. Auf Zehnjahressicht blieben die Fonds durchschnittlich fast 25 Prozent hinter ihrer Benchmark zurück.
Einen wesentlichen Grund sieht Scope in der Gebührenbelastung. Nach Berechnungen des Analysehauses betragen die Durchschnittskosten eines Aktienfonds 1,89 Prozent pro Jahr. Passive Indexfonds auf Aktienindizes verlangen durchschnittlich nur eine Gebühr von 0,44 Prozent. Aktives Management kostet damit 1,45 Prozentpunkte mehr pro Jahr.
Bei einer Unterrendite gegenüber der Benchmark von 2,5 Prozent auf Jahressicht werde laut Scope deutlich, dass mehr als die Hälfte dieser Underperformance auf die höhere Kostenbelastung zurückzuführen sei.
Nicht minder bedenklich ist die Tatsache, dass der durchschnittliche Aktienfonds selbst ohne Berücksichtigung der Kosten nicht in der Lage war, die von ihm gewählte Benchmark zu schlagen.
Immer wieder zeigt sich, dass aktive Fondsmanager aufgrund interner Vorgaben kaum vom Index abweichen. So aber sind die Ergebnisse von Scope nicht überraschend. Nur wer andere Aktien hat als der Index, kann ihn auch schlagen.