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Andrea Nahles doktert an der Rente

30.09.16 15:04 Uhr

Andrea Nahles doktert an der Rente | finanzen.net
Joern Kränicke

Weitblick ist bei Politikern ein unbekanntes Wort. Gerade wenn es um die Rente geht. Dabei ist es nun nicht wirklich schwierig, demografische Entwicklungen vorherzusehen. Welches die geburtenstärksten Jahrgänge sind, dürfte hinlänglich bekannt sein (1964).

Daher ist es erstaunlich, dass sich nun erst Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles der Sache angenommen hat und über das Jahr 2030 hinausdenkt. Sie will im November ein neues Rentenkonzept vorlegen. Reformbedarf ist zu genüge da. Denn: Wollte man nur das heutige mickrige Rentenniveau halten, müsste der Beitragssatz von 18,7 Prozent auf 26,4 Prozent im Jahre 2045 steigen. Ob das dann noch ein gutes Geschäft ist - wohl kaum.

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Die gesetzliche Rente ist ein schlechtes Geschäft

Auch wer heute schon 45 Jahre lang 18,7 Prozent einzahlt, und nach 2030 in Rente geht, hat als Mann noch eine Lebenserwartung von etwa 13 Jahren. In den 13 Jahren bekommt er 43 Prozent des Durchschnittslohnes. Da muss man kein Rechenkünstler sein, um festzustellen, dass in Zukunft die Rente für die meisten ein Negativgeschäft ist. Daher müsste eine radikale Reform her. Warum nicht eine etwa über die Mehrwertsteuer finanzierte Einheitsrente plus privater und betrieblicher Altersvorsorge für alle - auch Beamte.

Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur



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Bildquellen: Wolfgang Kriegbaum